Psychiatr Prax 2003; 30(8): 424-437
DOI: 10.1055/s-2003-45211
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aktuelle Themen sozialpsychiatrischer Forschung im deutschen Sprachraum: Eine Inhaltsanalyse wissenschaftlicher Zeitschriften

Current Topics of Social-Psychiatric Research in German Speaking Countries: A Content Analysis of Scientific JournalsAnita  Holzinger1 , Matthias  C.  Angermeyer1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Universität Leipzig
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Publication Date:
05 December 2003 (online)

Zusammenfassung

Ziel: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Themen den Gegenstand der aktuellen sozialpsychiatrischen Forschung im deutschen Sprachraum bilden. Methode: Es wurde eine breit angelegte Recherche nach sozialpsychiatrischen Arbeiten durchgeführt, die in den Jahren 2001 und 2002 in deutschsprachigen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen sind. Es wurden insgesamt 426 Artikel identifiziert und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnis: Die Versorgungsforschung nimmt mit einem Drittel aller Arbeiten den größten Raum ein. Ebenfalls stark vertreten ist die epidemiologische Forschung, die es auf einen Anteil von rund einem Fünftel aller Arbeiten bringt. Demgegenüber sind Arbeiten, die sich mit psychosozialen Bedingungsfaktoren der Entstehung und des Verlaufs psychischer Erkrankungen beschäftigen, unterrepräsentiert. Diskussion: Es werden mögliche Hintergründe der aktuellen Forschungstrends erörtert. Vor aus einer zu einseitigen Schwerpunktsetzung resultierenden Gefahren für die Sozialpsychiatrie wird gewarnt.

Abstract

Aim: The paper is aimed at investigating what the actual topics of social-psychiatric research in German speaking countries are. Method: German and international journals covering psychiatry and adjacent disciplines were screened for articles dealing with social-psychiatric topics. All in all, 426 relevant articles were identified and subjected to a content analysis. Result: Almost one third of all articles was dealing with research on mental health services. Another research area that was strongly represented was epidemiology. By contrast, articles devoted to the study of psycho-social causes of mental disorders and psycho-social determinants of its course were rather rare. Discussion: Possible reasons for the observed trends in social-psychiatric research are discussed. Potential risks for social psychiatry resulting from a too one-sided emphasis on health service research are pointed out.

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Univ.-Prof. Dr. Anita Holzinger

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie · Universität Leipzig

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Email: krausem@medizin.uni-leipzig.de