Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2016; 2(02): 4
DOI: 10.1055/s-0036-1587443
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Dysmenorrhö – ein Fall für Bor?

Uwe Gröber
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Publication Date:
26 July 2016 (online)

Fast jede Frau leidet zeitweise oder regelmäßig unter Regelschmerzen. Diese äußern sich vor allem durch kolikartige Unterleibs- und Rückenschmerzen. Die betroffenen Frauen fühlen sich allgemein unwohl und abgeschlagen. Häufig treten weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Durchfall und Übelkeit auf. Die Symptome sind mit einem hohen Leidensdruck assoziiert und können das Privat- und Berufsleben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. In einer aktuellen, randomisierten klinische Studie mit 113 Teilnehmerinnen (Bor: 58, Placebo: 55) führte die Supplementierung von täglich 10 mg Bor im Zeitraum von 2 Tagen vor Einsetzen bis zum 3. Tag der Menstruation zu einer signifikanten Reduktion der Schwere und Dauer der Menstruationsbeschwerden (p < 0.05) gegenüber der Placebogruppe [1].

Kommentar: Möglicherweise tragen zu diesem Effekt neben dem regulierenden Einfluss des Ultraspurenelements auf den Hormon- und Mineralstoffhaushalt vor allem seine ausgeprägten antientzündlichen Eigenschaften - insbesondere die Hemmung des redoxsensitiven Transkriptionsfaktor NF-κB und die Reduktion der Leukotriensynthese - bei. Diese Eigenschaften verleihen Bor auch einen hohen Stellenwert in der Therapie der Osteoarthritis. Epidemiologische Daten zeigen, dass in Regionen mit einer geschätzten täglichen Boraufnahme von ≤ 1 mg die Inzidenz der Arthrose bei 20-70 % liegt, während in Regionen mit einer täglichen Boraufnahme von 3-10 mg die Arthrosehäufigkeit nur zwischen 0 und 10 % liegt [1], [2].

 
  • Literatur

  • 1 Nikkhah S, Dolatian M, Naghii MR et al. Effects of boron supplementation on the severity and duration of pain in primary dysmenorrhea. Complement Ther Clin Pract 2015; 21(2)): 79-83
  • 2 Gröber U, Kisters K. Das Ultraspurenelement Bor. - Zs f Orthomol Med 2015; 4: 9-15