Frauenheilkunde up2date 2023; 17(04): 397-417
DOI: 10.1055/a-1705-8815
Diagnostik

Grundlagen der kolposkopischen Diagnostik

Volkmar Küppers
,
Julia Gallwas

In dem in Deutschland seit Januar 2020 gültigen organisierten Zervixkarzinomscreening entsprechend den organisierten Krebsfrüherkennungs-Richtlinien (oKFE-RL) spielt die Kolposkopie eine zentrale Rolle und wird als „Abklärungskolposkopie“ beschrieben. Die kolposkopische Untersuchung wird entsprechend den Vorgaben der Rio-Nomenklatur vorgenommen und unterliegt somit einem internationalen Standard. Der Beitrag stellt das Verfahren vor.

Kernaussagen
  • Die Zervixkarzinomvorsorge ist seit Januar 2020 neu geordnet, im Mittelpunkt steht ein altersabhängiger Abklärungsalgorithmus.

  • Ein wichtiger Bestandteil des Abklärungsalgorithmus ist die Durchführung einer kolposkopischen Untersuchung.

  • Die kolposkopische Untersuchung ist eine Abklärungsmethode bei pathologischen Screeningbefunden, die im Rahmen der Zervixkarzinomvorsorge erhoben werden.

  • Die kolposkopische Untersuchung wird entsprechend den Vorgaben der Rio-Nomenklatur vorgenommen und hat somit einen internationalen Standard.

  • Die Anwendung der Essigsäureprobe ist obligat bei der kolposkopischen Beurteilung zervikaler Veränderungen.

  • Die Gefäßbeurteilung an der Zervix erfolgt vor der Essigsäureanwendung.

  • Bei suspektem kolposkopischem Befund (abnormale Kolposkopie, V. a. Invasion) werden eine oder mehrere Biopsien an der Zervix unter kolposkopischer Sicht entnommen.

  • Eine kolposkopische Untersuchung im Rahmen der Zervixkarzinomvorsorge gemäß oKFE-RL darf nur von qualifizierten Frauenärztinnen und Frauenärzten durchgeführt werden.



Publication History

Article published online:
15 August 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany