Dtsch Med Wochenschr 2008; 133(24): 1285
DOI: 10.1055/s-2008-1077252
Editorial
Hypertensiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Hypertension 2008”

„Hypertension 2008”D. Ganten1
  • 1Charité - Universitätsmedizin Berlin
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Publication Date:
04 June 2008 (online)

Vom 14. bis 19. Juni 2008 erwarten wir in Berlin über 8000 Teilnehmer aus aller Welt zu „Hypertension 2008”, dem gemeinsamen wissenschaftlichen Kongress der European Society of Hypertension (ESH) und der International Society of Hypertension (ISH), der in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochdruckliga (DHL) stattfindet. Aus diesem Anlass hat M. Middeke, München, das vorliegende Hypertonie-Schwerpunktheft gestaltet. Die Beiträge spiegeln die vielfältigen Aspekte der aktuellen Hypertensiologie wider, u. a.:

Wichtige praktische Aspekte zur Blutdruckmessung und zur telemetrisch unterstützten Gewichtsreduktion in den Originalarbeiten, Kommentare zur inzwischen verbesserten Situation der Hypertoniebehandlung in Deutschland und zur epidemiologische Bedeutung einer bevölkerungsweiten Kochsalzbeschränkung, Pro-&-Contra-Diskussionen zu den spannenden Themen Impfung gegen Angiotensin sowie Behandlung der Prähypertonie, Übersichten zum ersten direkten Renin-Inhibitor Aliskiren und zur Bedeutung der erektilen Dysfunktion als kardiovaskulärer Risikomarker.

Alle diese Themen werden neben vielen anderen Aspekten auch in Berlin behandelt werden. Renommierte internationale und nationale Experten werden die aktuellsten Forschungsergebnisse in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Behandlung von Hypertonie präsentieren und diskutieren. Schwerpunkte der Tagung sind beispielsweise die Vorbeugung von Schlaganfall, Nieren- und Herzerkrankungen oder Bluthochdruck bei alten Menschen und in Entwicklungsländern. Darüber hinaus stellen Referenten aus dem In- und Ausland große aktuelle Studien zur antihypertensiven Therapie vor. In Plenarvorträgen thematisieren Experten unter anderem evolutionäre Aspekte der Herz-Kreislauf-Biologie, der Stammzelltherapie und der weltweiten Bedeutung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben dem regulären wissenschaftlichen Programm werden in State-of-the-Art-Vorträgen, themenspezifischen Workshops und Satellitensymposien zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch wissenschaftlicher und klinischer Erkenntnisse angeboten. Ferner gibt es spezielle Fortbildungsprogramme für praktizierende Ärzte und medizinisches Fachpersonal.

Etwa 50 % der erwachsenen Bevölkerung haben einen erhöhten Blutdruck. Eine immer älter werdende Bevölkerung, Übergewicht und Bewegungsmangel sorgen für steigende Fallzahlen in unserem Fachgebiet. Die Folgen einer Hypertonie sind vielfältig: Die Patienten tragen nicht nur ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, sie haben auch zerebrovaskuläre Störungen mit dem Risiko einer vaskulären Demenz. Ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Bluthochdruck ist vor allem die Vorbeugung. Das spiegelt sich auch im Kongressprogramm wider. Denn bei fast keiner anderen Volkskrankheit ist die medizinische Prävention so erfolgreich wie bei der Hypertonie. Sie hat, auch mit Blick auf andere Volkskrankheiten, Modellcharakter. Eine medikamentöse Therapie verhindert beispielsweise deutlich Folgekrankheiten wie Hirnschlag, Nieren- oder Herzversagen. Vor allem aber auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie gesunde Ernährung, ein normales Köpergewicht, Bewegung, wenig Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen können die Entwicklung von Bluthochdruck und Organerkrankungen verhindern. Die Mehrzahl der Hypertoniker, etwa 90 %, hat eine primäre Hypertonie. Auslöser sind bei diesen Patienten häufig auch erbliche Faktoren. Deshalb ist die genetische Grundlagenforschung sehr wichtig bei der Entwicklung neuer Formen der Diagnostik, Prävention und Therapie. Auf dem Kongress präsentieren Wissenschaftler deshalb unter anderem neueste Erkenntnisse aus der Molekulargenetik und erörtern, wie der Transfer in Klinik und Praxis gelingen kann. Viele Therapieerfolge, die durch wirksame und gut verträgliche medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten entstanden sind, wären ohne exzellente Forschung nicht denkbar.

Zu unserem Berliner Kongress sind alle interessierten Ärztinnen und Ärzte herzlich eingeladen: Kommen Sie nach Berlin, nehmen Sie die Angebote in Wissenschaft, in Fort- und Weiterbildung wahr. Für die gesamte Veranstaltung können 36 CME-Punkte erworben werden, 3 für jeden Halbtag. Nutzen Sie die Gelegenheit zu einem intensiven, lebendigen und abwechslungsreichen Austausch über Ländergrenzen hinweg!

Prof. Dr. med. Detlev Ganten
Kongresspräsident Hypertension 2008
Vorstandsvorsitzender der Charité - Universitätsmedizin Berlin

www.hypertension2008.com

Prof. Dr. med. Detlev Ganten

Charité - Universitätsmedizin Berlin

Charitéplatz 1

10117 Berlin

Phone: 030/450-570 001

Fax: 030/450-570 900

Email: ganten@charite.de

URL: http://www.hypertension2008.com

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