Nach Elektrounfall: kardiale Überwachung?

Zusammenfassung

Kontakt mit elektrischen Geräten in Beruf und Freizeit kann durch mangelnde Vorsicht oder technische Unzulänglichkeit stets zu einem elektrischen Unfall führen. Die Auswirkungen des elektrischen Stroms auf den Organismus hängen dabei in erster Linie von den Spannungsverhältnissen ab: Bei Hochspannungsunfällen stehen Haut- und Muskelläsionen im Vordergrund, bei Unfällen mit niederen Spannungen hingegen kardiale Störungen. Von 23 Patienten, 19 mit Elektrounfällen und vier mit Blitzschlag, war bei 18 bereits bei Klinikaufnahme das Elektrokardiogramm unauffällig; auch später zeigten sich keine Veränderungen. Bei den übrigen fünf Patienten fanden sich elektrokardiographische Rhythmusstörungen, die mit Bettruhe und symptomatischer Behandlung nach 1 1/2-36 Stunden wieder verschwunden waren. Eine kardiale Langzeitüberwachung ist somit nach Elektrounfällen nicht erforderlich.

Abstract

Professional or spare time contacts with electrical appliances are, due to careless handling or technical inadequacies, potentially always associated with electrical injuries. The effects of the electric current on the body depends mainly on voltages: skin and muscle lesions predominate in high voltage injuries. Cardiac disorders characterise low voltage injuries. Out of 23 patients, 19 with electrical injuries and 4 with lightning accidents, 18 showed normal ECGs at the time of hospital admission. There were no changes at follow-up. The remaining 5 patients had cardiac arrhythmias which disappeared after 1 1/2 to 36 hours using bedrest and symptomatic treatment only. Cardiac longterm monitoring is thus not required after electrical injuries.