Klinische Neurophysiologie 1982; 13(2): 73-76
DOI: 10.1055/s-2008-1061067
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Änderungen der Muster-evozierten Potentiale bei multipler Sklerose im Zusammenhang mit dem zeitlichen Ablauf der Erkrankung

Changes in pattern evoked visual potentials in multiple sclerosis in respect to development of illnessE. Koerner, G. Ladurner, E. Flooh, B. Reinhart, R. Wolf, H. Lechner
  • Psychiatrisch-Neurologische Univ.-Klinik, Graz, Austria (Vorstand: Prof. Dr. H. Lechner)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

In 43 patients (28 female, 15 male) with a definitive diagnosis of disseminated sclerosis visual evoked potentials were tested several times with pattern stimulation. The average duration of the disease was 7 years before the first pattern evoked potential. The latency of the evoked potential, estimated from the first positive peak, was in the pathological range in 30 patients in the first investigation, whereas in 38 patients there was a delayed latency in the last measurement. There was an average period of 1.5 years between the first and last investigation.

In 20 cases the evoked potentials showed a continuous delay in the latency. Two patients maintained the original pathological values and in 7 cases the control results were below that of the first investigation. In 9 cases it was not possible to show a definite result because of the marked fluctuation in the values. 5 times in the entire investigation was a pathological result absent.

There was a clear correlation between both the duration of the disease and the presence of a delayed latency, and the frequency of episodes and a pathological latency.

Zusammenfassung

Bei 43 Patienten (28 Frauen, 1 5 Männer) mit der gesicherten Diagnose einer Encephalomyelitis disseminata wurden mehrmalige Kontrollen der visuell evozierten Potentiale mit Musterstimulation durchgeführt. Zum Zeitpunkt der ersten Ableitung betrug die durchschnittliche Krankheitsdauer 7 Jahre.

Bei 30 Patienten lag die Latenz der evozierten Potentiale, bezogen auf das Auftreten des ersten positiven Spitzen, bereits bei der ersten Untersuchung im pathologischen Bereich, während bei 38 Patienten bei der letzten Kontrolle eine verzögerte Latenz ermittelt werden konnte. Zwischen der ersten und letzten Ableitung lagen im Durchschnitt eineinhalb Jahre.

Bei 20 Patienten zeigten die visuell evozierten Potentiale eine kontinuierliche Zunahme der Latenz, 2 Patienten behielten die pathologischen Ausgangswerte bei; bei sieben weiteren lagen die Kontrallergebnisse unter denen der Erstuntersuchung, bei 9 Patienten war keine eindeutige Zuordnung möglich, da die erhaltenen Werte eine deutliche Fluktuation aufwiesen. Bei 5 Patienten konnte im Verlauf der gesamten Untersuchung kein pathologischer Befund erhoben werden.

Dabei bestand sowohl zwischen Krankheitsdauer und Auftreten einer verzögerten Latenz, als auch zwischen Schubfrequenz und pathologischer Latenz ein deutlicher Zusammenhang.

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