Klinische Neurophysiologie 1985; 16(1): 6-9
DOI: 10.1055/s-2008-1060955
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Probleme bei der klinischen Nutzung der Steady state response

Steady-State-Response - problems of its clinical applicationR. Cammann, W. Gierow
  • Abteilung für Kinderneuropsychiatrie der Nervenklinik des Bereiches Medizin der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

Frequent stimulation induces a state of permanent evoked activity, i.e. the Steady State Response (SSR). An attempt was undertaken to assess the effects of various parameters on the SSR-configuration.

23 boys with normal brains and normal intelligence were studied under constant conditions. Light flashes were delivered in trains of 1 s at a flash repetition rate of 8 c/s. 60 trains were averaged. Three intensities of stimulation (1,2; 0,6; 0,3 Joule) were used.

SSR could be observed in 87 % of all volunteers (using intensity 1,2 Joule). Independently of the intensities of the stimulation a well-shaped SSR was found after the 3th or 4th stimulus of the train. Considering the number of deflections four different types of SSR were detectable. There was a slight coherence between the types of SSR and the dominant α-frequency. Continuous enhancement of amplitude with increasing stimulus intensity was found only in 50 %. Furthermore changing of the SSR-typ was found in 5 cases.

Taking into account the variability of SSR in healthy probands using of this method for clinical applications on a larger scale remains to be seen.

Zusammenfassung

Die frequente Stimulation ruft einen Zustand dauernd evozierter hirnelektrischer Aktivität hervor, die meistens als Steady-state response (SSR) bezeichnet wird. Es wurde versucht, verschiedene Eigenschaften und Formen der SSR näher zu beschreiben.

Die Untersuchung wurde an 23 hirngesunden normalintelligenten Jungen unter weitgehend konstanten Bedingungen durchgeführt. Zur Stimulation wurden Reizgruppen von 1 s Dauer mit einer Lichtblitzfrequenz von 8 Hz verwendet. Es wurden drei Reizstärken von 1,2; 0,6 und 0,3 Joule benutzt. Die Mittelung erfolgte über 60 Reizgruppen.

Eine SSR war bei 1,2 Joule bei 87 % aller Probanden zu beobachten. Unabhängig von der Reizstärke trat eine klar ausgebildete SSR überwiegend nach dem 3. oder 4. Reiz einer Reizgruppe auf. Es ließen sich - bezogen auf die Zahl der Schwankungen eines Reizabschnittes - vier verschiedene SSR-Typen bestimmen. Die Art der ausgebildeten SSR-Typen zeigte einen lockeren Zusammenhang mit der dominierenden α-Frequenz. Mit ansteigender Reizstärke kam es nur bei der Hälfte der Probanden zu einer stetigen Amplitudenzunahme. Außerdem änderte sich in 5 Fällen der SSR-Typ.

Die Variabilität der SSR dürfte deren klinische Nutzung vorerst stark begrenzen.

    >