Diagnostische Empfindlichkeit des Einzel- und Doppelkontrastbariumeinlaufs zur Feststellung und Bestätigung des Befundes bei kolorektalem Karzinom

Zusammenfassung

Die Ergebnisse des präoperativen Bariumeinlaufs wurden retrospektiv bei 188 Patienten mit kolorektalem Karzinom untersucht, die von 1977 bis 1982 im Zentralhospital der Universität Oulu (Finnland) operiert wurden. Insgesamt wurden 112 Einzelkontraststudien und 87 Doppelkontraststudien durchgeführt. Bei den Einzelkontrastbariumeinläufen ergab sich eine korrekte Diagnose des kolorektalen Karzinoms in 93 Fällen (Empfindlichkeit 83 %). Bei den Doppelkontraststudien war die Anzahl der korrekten Diagnosen 71 (Empfindlichkeit 82 %). Die meisten der unbemerkt gebliebenen Karzinome befanden sich im Dickdarm, im Sigma oder im Rektum. Die meisten Fehler bei den Einzelkontraststudien beruhten auf Nachweisfehlern und unzureichender Entleerung. Die häufigsten Fehler bei den Doppelkontrasteinläufen waren wiederum Nachweisfehler und Nichtdarstellung des Sigmas. Die Verfasser empfehlen die Anwendung der Doppelkontrasttechnik und schlagen vor, daß die beiden Bariumeinlaufmethoden zur gegenseitigen Ergänzung angewendet werden sollten. Eine falsch-negative Diagnose verzögerte die operative Behandlung des kolorektalen Karzinoms im Durchschnitt um 2,2 Monate.

Summary

The preoperative barium enema of the 188 colorectal carcinoma patients operated at the Oulu University Central Hospital (Finland) during 1977-1982 were examined retrospectively. Altogether 112 single contrast studies and 87 double contrast studies had been made on these patients. The single contrast barium enemas had resulted in a correct diagnosis of colorectal carcinoma in 93 cases (sensitivity 83 %). The correct diagnosis in the double contrast studies numbered 71 (sensitivity 82 %). Most of the overlooked carcinomas were located in the caecum, in the sigmoid or the rectum. Most of the errors made in the single contrast studies were due to detection errors and poor evacuation. The most common failures in double contrast enemas were detection errors and non-visualisation of the sigmoid. The authors recommend use of the double contrast technique and suggest that the two methods of barium enema be used to complement each other. A false negative diagnosis delayed the operation of the colorectal carcinoma patients by 2.2 months (median).