Beitrag der digitalen Subtraktionsangiographie zur Diagnostik von Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation

Zusammenfassung

Es wurde retrospektiv die Möglichkeit geprüft, mit Hilfe der DSA und bei Beachtung intrarenaler Gefäßveränderungen einen Beitrag zur Diagnostik einer Nierentransplantatabstoßung zu erzielen. Bei 26 Transplantatempfängern, die anläßlich einer Hypertonieabklärung in engem zeitlichen Abstand zueinander sowohl mit DSA als auch mit Szintigraphie untersucht worden waren, wurden die Aussagen der beiden Verfahren verglichen. Die nuklearmedizinische Diagnose stützte sich auf die Ergebnisse von Funktions- und Perfusionsstudien. Mit der DSA war der intrarenale Gefäßbaum besser nach intraarterieller als nach intravenöser Kontrastmittelinjektion beurteilbar, beide Injektionsarten ermöglichten jedoch eine Diagnose. Szintigraphie und DSA lieferten eine gleichwertige Aussage in 73 % der Fälle. Morphologische Veränderungen, die mit DSA erkennbar sind, können mit Hilfe der Szintigraphie nach unseren Erfahrungen in bezug auf ihre funktionellen Auswirkungen genauer definiert werden. Umgekehrt können szintigraphisch nachweisbare, in ihrer Aussage jedoch häufig unspezifische Veränderungen mit Hilfe der DSA morphologisch weiter abgeklärt werden. Die Verfügbarkeit von Information sowohl zur Morphologie als auch zur Funktion erhöht die Aussagekraft, die mit diesen zwei geringinvasiven Methoden bei der Beurteilung der renalen Strombahn von Nierentransplantaten erreicht werden kann.

Summary

The ability to diagnose rejection changes in renal transplants using DSA was evaluated retrospectively taking intrarenal vascular changes into consideration. The findings obtained with DSA were compared to those of scintigraphy in 26 graft recipients, on whom both methods had been performed within a narrow time period for evaluation of hypertensive disease. The scintigraphic diagnosis was based on function and perfusion studies. The intrarenal vascular tree was demonstrated on DSA better by intraarterial than by intravenous contrast media injection, however both techniques delivered useful diagnostic information. The status of the graft was evaluated with comparable results by DSA and scintigraphy in 73 % of the cases. In our experience, functional effects produced by morphological changes demonstrated by DSA, can be defined better with the help of scintigraphy. On the other hand, by performing DSA it is possible to clarify morphologically functional findings, which may be detected by scintigraphy but often are diagnostically nonspecific. The availability of both morphological and functional data increases the diagnostic accuracy which can be obtained with these two low invasive procedures in the assessment of vascular changes in renal transplants.