Klin Monbl Augenheilkd 1986; 188(5): 505-508
DOI: 10.1055/s-2008-1050700
© 1986 F. Enke Verlag Stuttgart

Tonometrie in der Schwerelosigkeit

Tonometry in MicrogravityH. Wirt, J. Draeger
  • Univ.-Augenklinik Hamburg (Direktor: Prof. Dr. J. Draeger)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die an Vorversuchen an Kipptischen gewonnene Erfahrung mit deutlichen Drucksteigerungen bei Änderung der Körperlage aus der Senkrechten oder Horizontalen in die Kopftieflage wirft die Frage nach der Bedeutung der Flüssigkeitsverteilung im Körper und den möglichen Kompensationsmechanismen auf. Um weiteren Einblick in die physiologischen Abläufe zu gewinnen, werden drei Astronauten während der für den Herbst 1985 geplanten D1-Mission gegenseitig ihren Augendruck in verschiedenen Phasen des Fluges messen. Zum einen ist in der Schwerelosigkeit die normale laminare Vorderkammerzirkulation geändert, zum anderen tritt beim Eintritt in die Schwerelosigkeit eine deutliche Flüssigkeitsverschiebung im Körper auf. Entsprechend unseren Vorversuchen ist deshalb mit einer beträchtlichen Drucksteigerung bei Eintritt in die Schwerelosigkeit zu rechnen, wobei bisher die Dauer dieser Drucksteigerung nicht vorausgesagt werden kann. Die Resultate sind einerseits für die Astronauten von Belang und liefern interessante physiologische Ansätze. Die Ergebnisse der Vorversuche lassen bereits jetzt interessante Ergebnisse erwarten.

Summary

Microgravity conditions are expected to influence intraocular pressure in a particular way. Preflight experiments simulating zero gravity revealed a significant rise in IOP due to fluid shift. The paper reports on head-down tilt experiments and parabolic flights. Parabolic flights with phases of 25 s zero gravity made it possible to perform tonometry under these conditions for the first time. In view of the rapid rise of about 10 mmHg, interesting results may be expected from the German D 1 Spacelab mission.

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