Z Orthop Unfall 1994; 132(6): 466-471
DOI: 10.1055/s-2008-1039470
© 1994 F. Enke Verlag Stuttgart

Der Einsatz eines Schnellinfusionssystems in der Orthopädie

A Rapid Infusion Device in Major Orthopedic SurgeryA. Kurz, R. Geyer, D. Heilinger, M. Popov, B. Farynjak, W. Hackl, R. Windhager1 , R. Kotz1 , G. Redl
  • 1Klinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin und Orthopädische Klinik der Universität Wien
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Publication Date:
15 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Beckenteilresektion bei malignen Tumoren mit nachfolgender Prothesenimplantation ist mit massivem, chirurgisch oft nur schwer kontrollierbarem Blutverlust verbunden. Als Folge kommt es zu Anämie, Schock, Hypothermie und verminderter peripherer Perfusion. Wir überprüfen die Hypothese, daß mit Hilfe eines Schnellinfusionssystems, das ursprünglich für Lebertransplantationen konstruiert wurde, Hypovolämie und verminderte periphere Perfusion im Rahmen großer orthopädischer Eingriffe verhindert werden können. Untersucht wurden 20 Patienten mit malignen Beckentumoren, die für eine Beckenteilresektion mit konsekutiver Prothesenimplantation vorgesehen waren. Bei 10 Patienten kam das Rapid Infusion System (Haemonetics Corp., Braintree. MA) für die gesamte Flüssigkeitstherapie zur Anwendung (Gruppe A, n = 10). Als Kontrollgruppe (Gruppe B, n = 10) diente ein retrospektiv evaluiertes Patientenkollektiv mit vergleichbarer Grundkrankheit und chirurgischem Vorgehen. Der Volumenersatz allerdings wurde auf konventionelle Weise durchgeführt. Unsere Daten zeigten, daß der Einsatz des RIS akute hämodynamische Reaktionen nach Resektion maligner Knochentumore des Beckens verhindern kann. Darüber hinaus konnten auch metabolische Indikatoren verminderter systemischer Perfusion in der Gruppe, in der das RIS zum Einsatz kam, nicht nachgewiesen werden.

Abstract

Major orthopedic surgery such as partial resection of the pelvis and subsequent implantation of a prosthesis is highly connected with massive bleeding. Therefore we tested the hypothesis that the use of a rapid infusion device, which was originally designed for liver transplantations, can prevent hypovolemic shock. We studied 20 patients: in one group (n= 10) the iv volume was given in a conventional way (37°C) by use of pressure infusion bags. Patients of the second group (n=10) received the iv volume via the Rapid Infusion System (Haemonetics Corp., Braintree, MA). We can conclude that with this new device for rapid volume replacement it is possible to keep the patient's vital functions stable even during times of excessive bleeding and to prevent from metabolic consequences following hypovolemic shock.

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