Geburtshilfe Frauenheilkd 1982; 42(12): 862-865
DOI: 10.1055/s-2008-1037173
Geburtshilfe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

HBs- Antigennachweis in der Schwangerschaft unter dem Gesichtspunkt der Prävention einer postnatalen Infektion des Neugeborenen

The Detection of HBs Antigen during Pregnancy and Prevention of Neonatal Hepatitis B InfectionCarola Zippel, H. J. Eggers, H. H. Zippel*, Uta Fuhrmann*, A. Bolte*
  • Institut für Virologie der Universität Köln
* Frauenklinik der Universität Köln
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

In den Jahren 1980 und 1981 haben wir von jeder Schwangeren aus der UFK (2040 Frauen) eine Blutprobe auf HBs-Antigen untersucht. Bei 37 Frauen (1,8%) konnte HBs-Antigen nachgewiesen werden. Da rassisch und geographisch erhebliche Unterschiede in der Durchseuchung bestehen, haben wir unterschieden zwischen deutschen Frauen und Ausländerinnen. 10 von 1519 (0,7%) deutschen Frauen und 27 von 521 (5,2%) Ausländerinnen wiesen eine HBs-Antigenaemie auf. Der positive Antigenbefund war nur bei einer Frau bekannt. Bisher sind 38 Kinder von 33 der HBs-Antigen-positiven Frauen in der UFK geboren worden. 35 Kinder erhielten p.p. Hepatitis B-Hyperimmunglobulin (HBIG). Keines der passiv immunisierten Kinder zeigte bislang einen Hinweis auf eine stattgefundene Infektion, wobei 22 Kinder bisher über einen Zeitraum von 5-19 Monaten und 13 Kinder über einen Zeitraum von 1-4 Monaten beobachtet worden sind.

3 Kinder wurden p.p. nicht mit HBIG behandelt. Bei einem der Kinder war bereits p.p. eine Hepatitis B- Infektion nachweisbar, bei den beiden anderen Kindern war die HBIG-Gabe versäumt worden. Eines dieser beiden Kinder ist im Alter von 5 Monaten an einer Hepatitis B-Infektion erkrankt, das andere Kind zeigt bislang noch keinen Hinweis auf eine Infektion.

Abstract

In 1980 and 1981 the blood samples of 2040 pregnant women from the Department of Obstetrics of the University Hospital of Cologne have been examined for HBs- antigen. In 37 samples (1.8%) HBs-antigen was detected. As there are considerable racial as well as geographic differences in the frequency of HBs-antigenemia, we differentiated between German and foreign women. In 10 out of 1519 (0.7%) German and in 27 out of 521 (5.2%) foreign women, respectively, HBs-antigen could be demonstrated. Only 1 woman was known to be HBs- antigen positive.

Until now, 38 children have been born in the University Hospital to 33 HBs-antigen-positive mothers. After birth, 35 children received hepatitis B immune globulin (HBIG). So far, none of these immunised children exhibited signs of a hepatitis B infection - 22 children have been followed up 5-19 months, and 13 children 1-4 months. Three newborns did not receive HBIG: One child was already infected at time of birth, the 2 other children were erroneously not given HBIG. One of these 2 children feil ill at the age of 5 months with clinical and serological manifestations of hepatitis B, the other child appears healthy up to date (11 weeks).