Dtsch Med Wochenschr 2008; 133(1/2): 44
DOI: 10.1055/s-2008-1017473
Korrespondenz | Correspondence
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Korrelieren C-reaktives Protein und Verkalkungsinhibitoren bei Hämodialyse-Patienten mit kardiovaskulären Parametern und Risikofaktoren? - Erwiderung

G. Schlieper, J. Floege
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Publication Date:
19 December 2007 (online)

Sicherlich hat die Verwendung von Korrelationen, sowohl was die statistische als auch die klinische Interpretation anbelangt, Limitationen. Allerdings handelt es sich um ein allgemein akzeptiertes und oft verwendetes statistisches Verfahren. Korrelationen werden eingesetzt, um einen möglichen Zusammenhang zwischen zwei Variablen nachzuweisen, indem die Nullhypothese, die besagt, dass kein statistischer Zusammenhang zwischen zwei Variablen besteht, verworfen wird. Aus der Sicht der Labormedizin mag ein schwacher Korrelationskoeffizient „fahrlässig” erscheinen, in der klinischen Medizin verbergen sich aber nicht selten angesichts der vielen Einflussgrößen auch hinter schwachen Korrelationen sehr bedeutsame Zusammenhänge.

Ziel unserer Arbeit war es, Zusammenhänge zwischen Parametern aufzuzeigen, um mögliche (Patho-)Mechanismen zu verstehen, und nicht, klinische Therapieempfehlungen abzuleiten. Für Therapieempfehlungen bedarf es (im Idealfall) randomisierter Studien.

Unsere Ergebnisse (insbesondere die Abbildungen 1 und 3) zeigen eine Übereinstimmung mit bereits publizierten Ergebnissen; dies haben wir in der Diskussion ausführlich dargelegt. Dass ein erhöhter CRP-Serumspiegel ein Risikofaktor für Gefäßverkalkung und Mortalität darstellt, ist allgemein bekannt, somit kann nicht von einem irrelevanten Zusammenhang gesprochen werden. Und dass Fetuin-A ein negatives Akutphaseprotein ist, ist ebenfalls allgemein akzeptiert. Zudem konnte der inverse Zusammenhang zwischen den Serumparametern Fetuin-A und CRP in anderen Studien für Dialysepatienten bestätigt werden. Zusätzlich haben wir in der Diskussion unseres Artikels auch betont, dass die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Kollektive übertragen werden können.

Unsere Daten sind insbesondere vor dem klinischen Hintergrund, dass Dialysepatienten eine drastisch erhöhte kardiovaskuläre Mortalität aufweisen, und im Kontext mit den bekannten bereits publizierten Ergebnissen zu interpretieren. Ein aufmerksamer Leser wird nach Lesen der Diskussion die abgeleiteten (optionalen) Konsequenzen für Klinik und Praxis im klinischen Kontext gut nachvollziehen können.

Dr. Georg Schlieper
Prof. Dr. Jürgen Floege

Medizinische Klinik II, Nephrologie und Klinische Immunologie, RWTH Universitätsklinikum Aachen

Pauwelsstraße 30

52074 Aachen

Email: gschlieper@ukaachen.de

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