Laryngorhinootologie 1993; 72(1): 39-42
DOI: 10.1055/s-2007-997851
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Topische Trommelfellanästhesie und Tubenfunktion - gibt es Zusammenhänge?*

Eustachian Tube Function - Is it Altered by Anaesthesia of the Tympanic Membrane?W. Maier1 , G. Münker2 , J. Strutz3
  • 1HNO-Klinik der Universität Freiburg (Direktor: Prof. Dr. Chi. Beck)
  • 2HNO-Klinik der Städtischen Krankenanstalten Ludwigshafen (Direktor: Prof. Dr. G. Münker)
  • 3HNO-Klinik der Universität Regensburg (Direktor: Prof. Dr. J. Strutz)
* Auszugsweise vorgetragen auf der 75. Versammlung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, München, 26.-29.9.1991.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer prospektiven Studie wurde an 12 ohrgesunden Versuchspersonen der Einfluß einer topischen Trommelfellanästhesie mit Lidocain-Base und Dimethylsulfoxid auf die Funktion der Tuba Eustachii mit quantitativen Methoden geprüft. Weder bei einseitiger noch bei doppelseitiger Oberflächenanästhesie konnte eine Veränderung der Tubenfunktion gemessen werden. Unsere Beobachtungen stehen im Widerspruch zu einer von Nagai et al. veröffentlichten Untersuchung. Wir glauben, dass für diese unterschiedlichen Ergebnisse weitgehend Differenzen in der Methode der Oberflächenanästhesie verantwortlich sind. Die an der Freiburger HNO-Klinik übliche Technik der Applikation von Wattebällchen, die mit in einer Trägersubstanz gelöstem Lokalanästhetikum getränkt sind, schließt eine Beeinträchtigung der Tubenfunktion aus. Iatrogen bedingte negative Einflüsse des Mittelohrdrucks auf den Heilungsverlauf können so vermieden werden.

Summary

The influence of topical anaesthesia of the tympanic membrane on Eustachian tube function was investigated using the pressure chamber impedance method, thus obtaining quantitative data. Anaesthesia was performed by application to the tympanic membrane of small cotton balls containing lidocaine and dimethylsulfoxide. We did not observe significant alterations of tubal parameters after unilateral or bilateral anaesthesia. Our observations are in contrast to investigations published by Nagai. We suppose that differences in methods of topical anaesthesia are responsible for this discrepancy our technique of topical anaesthesia of the tympanic membrane excludes any effect on the Eustachian tube, thereby avoiding negative consequences of middle ear pressure on wound healing.