Neuartige funktionelle Untersuchungen zum Stabilisierungsverhalten von Sprunggelenksorthesen

Zusammenfassung:

Zur funktionellen Nachbehandlung lateraler Kapsel-Bandrupturen am oberen Sprunggelenk sowohl nach operativer, als auch bei konservativer Therapie sind zahlreiche äußere Stabilisierungshilfen eingeführt. Um eine vergleichende Wertung unter funktionellen Bedingungen durchführen zu können, haben wir bei 13 Probanden kontrollierte Supinationsbewegungen von 20 und 30 Grad induziert. Als gebräuchliche Orthesen wurden dabei die Stabilschuhe Adimed Stabil 2 und Adipromed Stabil Super, der Aircast Ankle Brace, die MHH-Schiene Caligamed, der Mikros Ankle Brace, die Pushbandage und ein Tapeverband getestet. Zur Erfassung der neuromuskulären Aktivität wurden Oberflächenelektromyogramme der wichtigsten Unterschenkelmuskeln abgeleitet. Alle Orthesen reduzierten die induzierten Supinationswinkel signifikant. Eine vollständige Aufhebung dieser Bewegungskomponente wurde nicht erreicht. Die kompensatorischen Antworten im EMG der am Sprunggelenk aktiven Muskeln waren unterschiedlich hoch. Da die funktionelle Beanspruchung der Kapsel-Bandnarbe für den Heilungsprozeß von großer Bedeutung ist, sollten die Orthesen einen Schutz gegen Extrembewegungen bieten, gleichzeitig aber die funktionellen Innervationscharakteristika bewahren.

Abstract

For functional treatment of acute ankle sprain after surgical or nonsurgical management various special shoes and braces are in use. For a comparison under functional conditions we applied controlled inversion movements of 20 and 30 degrees to 13 subjects. The reduction of angular displacement was measured for the following orthosis: Aircast, Adimed Stabil 2, Adipromed Stabil Super, Mikros Ankle Brace, MHH-Splint Caligamed, Puschbrace and Tape. For evaluation of the neuromuscular activation surface EMGs of selected leg muscles were analyzed. A significant reduction of the induced inversion displacement was observed in all devices, although a complete inhibition of this movement was not possible. EMG activation was comparable to physiological conditions and is not correlated to the displacement characteristics. It is concluded that functional evaluation must take into consideration both the optimal reduction of the inversion and the high functional innervation.