Einfluß des Verletzungsmechanismus auf die Prognose der operativ versorgten Achillessehnenruptur

Zusammenfassung:

Es wird über 372 Achillessehnenrupturen berichtet, die in den Jahren 1978 bis 1988 an der Staatlichen Orthopädischen Klinik München operativ versorgt wurden. 122 Patienten wurden durchschnittlich 5,9 Jahre postoperativ nachuntersucht. Weitere 50 Patienten beteiligten sich an einer Fragebogenaktion. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurde insbesondere der Zusammenhang zwischen dem Unfallmechanismus, der zur Ruptur führte, und dem klinischen und subjektiv durch den Patienten empfundenen Spätergebnis untersucht. Es ergaben sich folgende Resultate:

1. Spezifische Unfallmechanismen wie die äußere Gewalteinwirkung auf die Sehne, Supinations- und Pronationstraumen und ganz allgemein Traumen, welche geeignet sind, eine gesunde Sehne zu rupturieren, zeigen eine schlechte Prognose hinsichtlich des Spätergebnisses.

2. Bei diesen Mechanismen wird die Achillessehnenruptur durchschnittlich deutlich verspätet diagnostiziert.

3. Eine frühzeitige Diagnose und damit ein rasches therapeutisches Handeln ist von ausschlaggebender Bedeutung für die weitere Prognose.

Abstract

372 Achilles tendon ruptures are reported that were surgically treated at the Staatliche Orthopädische Klinik Munich from 1978 to 1988. 122 Patients were examined on average 5.9 years postoperative. Further 50 patients participated at a questionnaire interview. In this follow-up, special importance was attached to the connection between the mechanism of the trauma that lead to the rupture, the clinical result and the result subjectively assessed by the patient. The following results were obtained:

1. Specific trauma mechanisms like external force on the tendon, supination and pronation trauma and in general all traumas that are able to rupture even a healthy tendon, have a worse prognosis regarding the late results.

2. In case of these mechanisms leading to the trauma, the Achilles tendon rupture is on average diagnosed noticeably later.

3. An early diagnosis and hence quick treatment is of decisive importance for the further prognosis.