Pneumologie 2007; 61(6): 356
DOI: 10.1055/s-2007-959234
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial zur Serie Intensivmedizin in der Pneumologie

Intensive Care MedicineB.  Schönhofer1 , S.  Rosseau1
  • 1Oststadtkrankenhaus, Klinikum Hannover, Hannover
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Publication Date:
04 June 2007 (online)

Mit der Satzungs- und Namensänderung der DGP in „Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin” im vergangenen Jahr haben wir auch für die interessierte Öffentlichkeit verdeutlicht, dass die Beatmungsmedizin innerhalb der Pneumologie einen herausragenden Stellenwert hat.

Das besondere Engagement der Pneumologie in der Beatmungsmedizin ist besonders daran zu erkennen, dass viele Abteilungen für Pneumologie sich seit längerem intensiv mit der Respiratorentwöhnung beschäftigen und auf hohem Qualitätsniveau über Weaning-Einheiten verfügen.

In jüngerer Vergangenheit hat die Sektion „Intensiv- und Beatmungsmedizin” wichtige Projekte in der Beatmungsmedizin ins Leben gerufen, wie z. B. die S3-Leitlinie „Nicht-invasive Beatmung zur Therapie der akut respiratorischen Insuffizienz”, das Curriculum Beatmungsmedizin und die Akkreditierung der Weaningzentren. Auch wurde die Beatmungsmedizin im vergangenen Jahr in einer Serie der Pneumologie in Übersichtsarbeiten ausführlich behandelt.

Wie dem Namen unserer Sektion „Intensiv- und Beatmungsmedizin” zu entnehmen ist, kann Beatmungsmedizin jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sie ist integraler Bestandteil der Intensivmedizin. Die enge Verbindung beider Bereiche kam gerade in mehreren Symposien des 48. Kongresses der DGP in Mannheim zum Ausdruck. Unser Ziel ist es, dass Fachärzte und Fachärztinnen für Pneumologie auf den Intensivstationen kompetente Ansprechpartner sind und hier zunehmend Verantwortung übernehmen. In den anglo-amerikanischen Ländern ist der Pneumologe als leitender Intensivmediziner schon seit langem etabliert. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, dass die Pneumologie eine Plattform für die Serie „Intensivmedizin” bietet. In dieser Serie werden neben drei beatmungsmedizinischen Themen (in der aktuellen Ausgabe der Beitrag „Sedierung und Beatmung”) drei Übersichtsartikel zu intensivmedizinischen Themen, nämlich „Ernährungskonzepte in der Intensivmedizin”, „Rationaler Einsatz von Katecholaminen” und „Inotropika” und „Stellenwert von PAK”, „PiCCO und Lungenwassermessung” erscheinen. Alle Kapitel werden von ausgewiesenen Experten verfasst, die vor Ort auf Intensivstationen tätig sind und neben wissenschaftlichen Aspekten ihre praktische Erfahrung in die Artikel einbringen werden. Dies ist sehr wichtig, denn gerade in der Intensivmedizin macht die Wichtung der Literaturauswahl durch die persönliche Erfahrung des Autors die Qualität und praktische Relevanz einer Übersichtsarbeit aus.

Diese Serie soll vor allem unsere jungen Ärztinnen und Ärzte dazu anregen, in der Intensiv- und Beatmungsmedizin tätig zu werden und wissenschaftlich zu arbeiten. Die Intensivmedizin lebt von Interdisziplinärität und vertrauensvoller Zusammenarbeit, insbesondere mit Intensivmedizinern anderer Disziplinen. In diesem Kontext können wir als Pneumologen profundes pathophysiologisches Wissen zu pneumologischen Fragestellungen in die Intensivmedizin einbringen.

Prof. Dr. med. Bernd Schönhofer

Oststadtkrankenhaus Klinikum Hannover

Podbielskistr. 380

30655 Hannover

Email: bernd.schoenhofer@t-online.de

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