Geburtshilfe Frauenheilkd 1990; 50(2): 118-121
DOI: 10.1055/s-2007-1026447
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ist die konsekutive Curettage des Corpus uteri in jedem Fall einer Konisation indiziert?

Is Consecutive Curettage of the Corpus Uteri Indicated in Every Case of Conisation?E. Kubista, F. Wierrani, M. Seifert, K. Czerwenka
  • I. Universitäts-Frauenklinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. E. Gitsch)
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Publication Date:
16 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Endometriumcurettage zum Zeitpunkt der Konisation stellt an vielen Zentren ein Routineverfahren mit einer unklaren Indikationsstellung dar. 593 aufeinanderfolgende Konisationen mit konsekutiven Curettagen an der I. Universitäts-Frauenklinik Wien wurden retroperspektiv untersucht. Dank der Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen mit obligatorischem PAP-Abstrich ist die Zahl der fortgeschrittenen invasiven Karzinome gesunken. Auf der anderen Seite hat mit der forcierten Bemühung der Früherkennung die Notwendigkeit der invasiven Abklärung verdächtiger Befunde zugenommen. Durch die konsekutiven Curettagen wurden lediglich drei glandulär-zystische Hyperplasien des Endometriums gefunden. Es gibt daher unserer Meinung nach keine Indikation für eine konsekutive Curettage bei Patientinnen unter dem 35. Lebensjahr, sofern sie keine Verdachtsmomente und Risikofaktoren für ein Endometriumkarzinom oder atypische glanduläre Zellen in der Zervixexfoliativzytologie aufweisen. Dieses Vorgehen würde zu einer Kostenreduktion der histologischen Befundung führen und die Infektionsgefahr bei diesen intrauterinen Eingriffen reduzieren.

Abstract

Endometrial curettage at the time of conisation is often performed as a routine procedure, even when indication for this treatment is rather unclear. 593 conisations including curettages were performed at the I. Department of Obstetrics and Gynaecology, of the University of Vienna and were evaluated retrospectively. Only 3 patients with a mild endometrial hyperplasia were found. Therefore, in our opinion, there is no indication for a curettage at the time of conisation, if a woman is under the age of 35 years and if there is no other specific indication for sampling the endometrium, based on high risk factors, physical examination, history or abnormal glandulär cells found on cervical cytology. Such management would result in reducing the costs and the risk of infection in intrauterine operations.

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