Geburtshilfe Frauenheilkd 1992; 52(7): 397-403
DOI: 10.1055/s-2007-1023775
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die sonographische Durchblutungsdiagnostik gut- und bösartiger Brusttumoren

Sonographic Diagnosis of the Blood Flow of Malignant and Benign Breast TumoursCh. Sohn, E. M. Grischke, D. Wallwiener, M. Kaufmann, D. v. Fournier, G. Bastert
  • Universitätsfrauenklinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. G. Bastert)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Maligne Tumoren unterscheiden sich von benignen Tumoren durch deren Gefäßversorgung. Diese Tatsache kann in der Dignitätsdiagnostik von Brusttumoren genutzt werden. Da der Unterschied der Durchblutung in kleinen Gefäßen mit langsamen Fließgeschwindigkeiten offensichtlich wird, ist der Einsatz der entsprechenden Technologie, die in diesen Flußbereichen den Blutfluß darzustellen vermag, entscheidend. Wir verwendeten einen Angiodynographen (die Farbcodierung des Blutflusses basiert hier nicht mehr allein auf dem Dopplerprinzip, sondern setzt die Fließbewegung direkt in den Farbmodus um), ein Duplexsystem und einen Continuous-Wave-Doppler. Mit allen 3 Methoden wurden Flußuntersuchungen am präoperativen Tag bei 151 Patientinnen durchgeführt. Die Histologie ergab in 92 Fällen ein Malignom und in 59 Fällen einen gutartigen Befund, entsprechend wurde das Kollektiv in 2 Gruppen eingeteilt. Es zeigte sich, daß in mehr als 90 % der Malignome ein hoher Blutfluß mittels der Farbdarstellung im oder um den Tumor darzustellen war, der mit Hilfe des gepulsten Doppiers quantifizierbar war. Der bestimmte Resistance-Index lag bei 65 %. In den benignen Veränderungen war ein signifikant geringerer Fluß nachweisbar, mittels des gepulsten Doppiers war ein deutlich höherer Resistance-index um 80% zu erheben. Der CW-Doppler zeigte bei nahezu allen Malignomen in der gesamten Brust einen signifikant höheren Blutfluß als bei benignen Veränderungen. Auch zeigte sich der Blutfluß auf der Seite des Malignoms deutlich erhöht, im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Zwischen erkrankter und gesunder Brust war bei benignen Befunden kein Unterschied zu erkennen. Unsere Untersuchungen zeigen, daß mit modernster Technologie der erhöhte Blutfluß in und um maligne Tumoren darstellbar ist. Die Angiodynographie ist dabei besonders geeignet, den Fluß im B-Bild darzustellen, nachteilig ist die fehlende Quantifizierung, die momentan nur im Duplex-Mode mittels des gepulsten Doppiers geschehen kann. Der CW-Doppler eignet sich zur Durchblutungsdiagnostik des Gesamtorgans, erfordert aber einen hohen Aufwand an Sorgfalt und Zeit, die Tumordurchblutung kann hiermit nicht gezielt dargestellt werden.

Abstract

Malignant tumours can be differentiated from the benign ones by their vascular blood supply. We employed three methods to analyse the blood flow: the angiodynograph, the duplex System, and the continuouswave Doppier method, and measured the blood flow in 151 patients on the preoperative day. Histology revealed a malignoma in 92 cases and a benign tumour in 59 cases. It was found, that in more than 90 % of the malignomas, a high blood flow was identified in or around the tumour by means of the colour method (angiodynography), which could be quantified by the pulsed-wave Doppier. A significantly lower blood flow was evident in the benign tumours with a markedly increased resistance index (by 80 %) established by means of the pulsed-wave Doppier. Continuous-wave (CW) Doppier showed a significantly higher blood flow with almost all malignomas in the entire breast, than was the case with benign changes. Our studies showed, that the enhanced blood flow in and around malignant tumours can be visualised by means of Update technology, angiodynography being particularly suitable for demonstrating the flow by the B-mode. Quantification, however, is, at present, only possible by employing the duplex method with pulsedwave Doppier. CW Doppier is suitable only for blood flow diagnosis of the entire organ, but it requires great precision of working method and is time consuming; tumour blood flow cannot be visualised on-target by this method.

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