Laryngorhinootologie 1982; 61(5): 267-271
DOI: 10.1055/s-2007-1008571
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Rehabilitation nach Laryngektomie

The Necessity and the Possibilities of Rehabilitation Following Total Laryngectomy are DiscussedH. Breuninger
  • Abteilung für Phoniatrie und Audiologie (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. H. Breuninger) Univ.-Hals-Nasen-Ohrenklinik Tübingen
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird ein Überblick über die Notwendigkeit und Möglichkeit der Rehabilitation nach völliger Entfernung des Kehlkopfes dargestellt. Bei Gegenüberstellung des Laryngektomierten mit dem völlig Gehörlosen mit etwa vor dem Gesetz gleichem Ausmaß der Behinderung scheint im kommunikativen Bereich infolge Ersatzfunktionen für den Laryngektomierten eine bessere Situation als für den Gehörlosen zu bestehen.

Der erste Teil der Rehabilitationsmaßnahmen muß in einer umfassenden Aufklärung unter Einbeziehung der Familie und auch von Vertretern des Arbeitgebers durch Arzt, Logopäden, evtl. Sozialhelfer erfolgen. Die sprachliche Rehabilitation stellt ein zentrales Thema dar, wobei jedoch die Integration in Familie und Arbeitsplatz nicht vernachlässigt werden darf. Durch rasche Einstufung des Laryngektomierten als Schwerbeschädigten besteht ein gewisser Kündigungsschutz. Andere kleinere Probleme bei Laryngektomierten werden diskutiert. Nach einem Zeitplan zur Erlernung der Ruktussprache, wobei der Aspirationsmethode Vorzug zu geben ist, wird über den Stimmklang bei Laryngektomierten, bei Laryngektomierten mit Sprechhilfe und bei solchen nach Bildung einer Neoglottis anhand von sonagraphischen Aufzeichnungen berichtet, ebenso aufgrund von Beurteilungen des Stimm- und Sprachklanges bei den verschiedenen Schäden durch Unbefangene. Bei Bildung der Neoglottis wird auf die Problematik der Verhältnisse im Respirationssystem eingegangen, wobei ja bei der Ruktussprache das stimmerzeugende System vom Respirationssystem abgekoppelt ist. Unter Berücksichtigung der großen Variabilität der verschiedenartigen Situationen wird über Allgemeinzustand und Stimmungslage sowie Erlernung der Ruktussprache berichtet. Die Ergebnisse stehen teilweise im Gegensatz zu früheren Publikationen. Auf die Bedeutung eines Verbandes für Kehlkopflose zur Wahrung deren Interessen wird besonders hingewiesen.

Summary

Comparing laryngectomized patients with deaf persons whose disablement in terms of German law is approximately of the same degree, the former seem to be better off in respect of communication due to the availability of better substitute aids. The first step in any rehabilitation-programme is comprehensive information and instruction of the patient, his family and also of his employer by the surgeon, the speech therapist and if necessary by a social worker. Speech rehabilitation may be the most important aspect of such a programme, but reintegration into the family and professional rehabilitation must also not be neglected.

The patient should be given an official invalid status without delay to protect him against unwarranted dismissal, and, after having discussed other and minor problems, a timetable to teach him the oesophageal speech is set up; in this regard, we prefer the aspiration method. The patient is informed about oesophageal speech and the use of electronic devices in speech rehabilitation and also about a neoglottis voice. The article demonstrates the character of the resulting “substitute” voice by means of sonagraphic pictorial representations; this also comprises an assessment of the quality of the voice by neutral observers.

The problems arising with a neoglottis due to the communication of oesophageal and respiratory tract are discussed and compared with those with oesophageal speech where the voice-forming system and the respiratory system are kept completely separate. Taking the great range of the various situations into consideration, the physical and emotional status and the course of acquiring oesophageal speech are described. The results are partly contradictory to earlier publications. The importance of teamwork in the care of these patients is emphasized.