Laryngorhinootologie 1984; 63(1): 3-8
DOI: 10.1055/s-2007-1008229
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Operative Behandlungsmöglichkeiten des malignen Melanoms im Kopf- und Halsbereich

Surgical Treatment of Malignant Melanoma of Head and NeckE. R. Kastenbauer
  • Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten der Freien Universität Berlin, Klinikum Charlottenburg (Direktor: Prof. Dr. E. R. Kastenbauer)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Der Kopf- und Halschirurg kann sich bei der Festlegung seines operativen Vorgehens nur auf die verschiedenen klinischen Stadien verlassen, da ihm präoperativ die entscheidenden Kriterien wie vertikaler Tumordurchmesser, Invasionstiefe und Art des malignen Melanoms fehlen. Die Schnellschnitt-Diagnose hat eine Versagerquote von 12-15%, die Rate der primären Fehldiagnosen liegt bei etwa 15-20%. Nach wie vor ist eine möglichst weite primäre Exzision des Tumors zu empfehlen, wenn auch im Gesichtsbereich mit Rücksicht auf wichtige Strukturen bei entsprechender Tumorklassifizierung die Exzisionsweite - verglichen mit der Exzisionsweite an Stamm und Extremitäten - etwas reduziert werden kann.

Die entscheidende Grenze in der Frage, ob eine Neck dissection vorzunehmen ist, liegt bei einer vertikalen Tumordicke von 0,75 mm. Bis zu dieser Dicke handelt es sich um ein malignes Melanom mit geringem Metastasierungsrisiko. Ab 0,76 mm ist eine Neck dissection grundsätzlich indiziert, bei Tumoren über 4 mm Dicke wird die Prognose mit einer Neck dissection wegen der gleichzeitig hohen Rate an hämatogener Metastasierung nicht verbessert.

Summary

The surgical approach in malignant melanoma of the head and neck region still depends on the clinical assessment of the disease, since the decisive prognostic data - depth of invasion and histological proof of the diagnosis are not available preoperatively. Frozen section examination has a 12-15% failure rate, the incidence of clinically erroneous diagnosis being about 15-20%. Consequently, the first step in treatment is still an extensive excisional biopsy, although the dimensions of the excision in the head and neck region may be smaller than in other regions of the body to take account of functionally important tissues.

A radical neck dissection should be performed if the depth of the primary tumor is greater than 0.75 mm and less than 4 mm. Malignant melanomas less than 0.75 mm deep will rarely metastasise. In case of a malignant melanoma with more than 4 mm depth of invasion, neck dissection cannot improve the already poor prognosis because of the high incidence of hematogenous metastases.