Handchir Mikrochir Plast Chir 2006; 38(3): 144-148
DOI: 10.1055/s-2006-924252
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endoskopische Verfahren in der ästhetischen Mammachirurgie

The Application of Endoscopy in Aesthetic Breast SurgeryA. Momeni1 , H. Bannasch1 , N. Torio-Padron1 , J. Borges1 , G. B. Stark1
  • 1Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
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Publication History

Eingang des Manuskriptes: 26.1.2006

Angenommen: 25.4.2006

Publication Date:
04 July 2006 (online)

Einleitung

Seit der ersten Brustvergrößerung durch von Czerny [[10]] hat die Popularität dieses Verfahrens insbesondere in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Zuwachs erfahren und sich als ein der am häufigsten durchgeführten Eingriffe in der ästhetischen Chirurgie etabliert. Man schätzt die Zahl der Prothesenträgerinnen auf zwei Millionen allein in den USA. Berichten zufolge werden etwa 70 bis 80 Prozent der Eingriffe aus rein ästhetischer Indikation zur Verbesserung des subjektiven Körperempfindens durchgeführt.

In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche Techniken zur Durchführung dieses Eingriffes beschrieben worden. Neben einer kontrovers geführten Diskussion hinsichtlich der Lage des Implantats (subglandulär, submuskulär, epithorakal) existieren unterschiedliche Auffassungen bezüglich der zu verwendenden Prothesentypen (rund vs. „anatomisch“, texturiert vs. glatt, Silikon vs. Kochsalz). Zusätzlich bestehen divergente Präferenzen hinsichtlich des zu wählenden Zuganges, wobei die Durchführung einer Mammaaugmentation prinzipiell über einen inframammären, peri- beziehungsweise transareolären, axillären oder auch transumbilikalen Zugang erfolgen kann, wobei Letzteres als eher exotisch einzustufen ist.

Obgleich der inframammäre Zugang sicherlich der am häufigsten gewählte ist, so geht er ebenso wie der peri-/transareoläre Zugang doch mit einer Narbe auf dem Brusthügel einher.

Wir bieten daher als von den Patientinnen frei wählbare Alternative die transaxilläre Mammaaugmentation mit im Allgemeinen runden, texturierten Silikongel-Prothesen an. Aufgrund des brustfernen Zugangs stellt dies eine elegante Technik dar, um komplikationsarm und exakt eine Prothesenplatzierung vorzunehmen, wodurch gleichzeitig sichtbare Narben auf dem Brusthügel vermieden werden.

Der transaxilläre Zugang mit epimuskulärer Prothesenimplantation wurde erstmalig durch Höhler im Jahre 1973 beschrieben [[5]]. Seit der Erstbeschreibung wurde dieses Verfahren aufgrund einer vermeintlichen intraoperativen Unübersichtlichkeit mit daraus resultierender höherer Komplikationsrate kritisiert [[7]]. Die Kombination minimal-invasiver Techniken mit dem axillären Zugang erlaubt es jedoch dem Chirurgen, trotz der brustfernen Inzision eine kontrollierte und exakte Präparation und Prothesenplatzierung vorzunehmen, wodurch die Nachteile der „blinden“ Präparation nicht mehr relevant sind [[8]].

Um Fragen hinsichtlich der Sicherheit sowie der postoperativen Patientenzufriedenheit dieses Verfahrens zu untersuchen, verglichen wir diese Technik im Rahmen einer retrospektiven Studie mit dem inframammären Zugang.

Literatur

  • 1 Attkisson C C, Zwick R. The client satisfaction questionnaire. Psychometric properties and correlations with service utilization and psychotherapy outcome.  Eval Program Plann. 1982;  5 233-237
  • 2 Cash T F, Duel L A, Perkins L L. Women's psychosocial outcomes of breast augmentation with silicone gel-filled implants: A 2-year prospective study.  Plast Reconstr Surg. 2002;  109 2112-2121
  • 3 Freiberg A, Giguère D, Ross D C, Taylor J R, Bell T, Kerluke L. Are patients satisfied with results from residents performing aesthetic surgery?.  Plast Reconstr Surg. 1997;  100 1824-1831
  • 4 Hetter G P. Satisfaction and dissatisfaction of patients with augmentation mammaplasty.  Plast Reconstr Surg. 1979;  64 151-155
  • 5 Höhler H. Breast augmentation: The axillary approach.  Br J Plast Surg. 1973;  26 373-376
  • 6 Lindsey J T. The case against medial pectoral releases - A retrospective review of 315 primary breast augmentation patients.  Ann Plast Surg. 2004;  52 253-257
  • 7 Maxwell G P. Discussion of “Transaxillary subpectoral augmentation mammaplasty: Long-term follow-up refinements” by JB Tebbetts.  Plast Reconstr Surg. 1984;  74 648-649
  • 8 Price C I, Eaves 3rd F F. Endoscopic transaxillary subpectoral breast augmentation.  Plast Reconstr Surg. 1994;  94 612-619
  • 9 Roberts R E, Attkisson C C. Assessing client satisfaction among hispanics.  Eval Program Plann. 1983;  6 401-413
  • 10 von Czerny. Plastischer Ersatz der Brustdrüse durch ein Lipom.  Zentralblatt für Chirurgie. 1895;  72

Dr. med. Arash Momeni

Abteilung für Plastische und Handchirurgie
Universitätsklinikum Freiburg

Hugstetter Straße 55

79106 Freiburg

Email: arash.momeni@uniklinik-freiburg.de