Geburtshilfe Frauenheilkd 2005; 65(7): 674-677
DOI: 10.1055/s-2005-865725
Originalarbeit

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Marketing für geburtshilfliche Kliniken durch Beleghebammen: Ist die Einrichtung eines Schichtdienstes kontraproduktiv?

Marketing of Midwives by Obstetric Clinics: Is Shift Work Counterproductive?P. Schmidt1 , H. Maul2 , C. Sohn2 , A. Scharf3
  • 1Frauenarztpraxis Dres Schmidt, Wolfenbüttel
  • 2Universitätsfrauenklinik Heidelberg
  • 3Universitätsfrauenklinik Hannover
Further Information

Publication History

Eingang Manuskript: 30.3.2005 Eingang revidiertes Manuskript: 12.5.2005

Akzeptiert: 14.5.2005

Publication Date:
01 August 2005 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Bei zunehmendem Konkurrenzdruck der einzelnen Krankenhäuser sind Beleghebammen ein wichtiges Marketinginstrument. Es wurde untersucht, wie hoch die Patientenbindung an einzelne Hebammen ist und ob durch die Einführung eines Schichtdienstes für diese Berufsgruppe auf die individuellen Wünsche der Schwangeren nicht mehr adäquat eingegangen wird. Material: In einer Querschnittsstudie wurden dazu 47 Schwangerenbefragungen ausgewertet. Zunächst wurde erfasst, welche der drei Beleghebammen den Schwangeren bekannt sind. Weiter wurde erhoben, ob die Frauen eine bestimmte Hebamme zur Betreuung der Geburt wünscht oder ob es keine Präferenzen gibt. Als Letztes wurde erfragt, ob eine bestimmte Hebamme nicht gewünscht wird. Ergebnisse: In der Auswertung bestanden deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Hebammen. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass 98 % der Schwangeren, die alle drei Hebammen kennen, ganz konkrete Wünsche angeben. Schlussfolgerung: Schwangere, die mindestens eine Hebamme vor der Entbindung kennen gelernt hatten, möchten von dieser auch in mindestens 31 % unter der Geburt betreut werden. Daraus folgt, dass die Hebammen großen Einfluss auf den Wunsch, in einer bestimmten Klinik zu entbinden, haben. Steht die Wunschhebamme durch die Einführung eines Schichtdienstes nicht zur Verfügung, kann das deutliche negative Auswirkungen im Marketing bedeuten.

Abstract

Purpose: As competition between hospitals increases, midwives affiliated to particular obstetric clinics become more important as marketing instruments. The bond between midwives and pregnant women was studied and whether shift work would ignore the wishes of patients. Material: In a cross-sectional study the results of 47 questionnaires were analysed. To begin with, the patients were asked which of the three midwifes were known to them. They were then asked which midwife should attend the birth and which midwife should not. Results: The results clearly show differences between the different midwives. 98 % of the pregnant women who were acquainted with all three midwives wished to be attended by a specific midwife during delivery. 31 % of patients who had met at least one of the midwives prior to delivery wished to be attended by her at the birth. Conclusion: The choice of midwife can have an important influence on the patient's choice of hospital for the birth. If the chosen midwife is not available due to the introduction of shift work, this may have a significant negative impact on marketing.

Literatur

Dr. Peter Schmidt

Frauenarztpraxis

Bahnhofstraße 4

38300 Wolfenbüttel

Email: info@dr-schmidt.info

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