Aktuelle Traumatol 2003; 33(5): 259-260
DOI: 10.1055/s-2003-43127
Kasuistik

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verzögerte Heilung der Fibula nach distaler Aitken-II-Verletzung der Tibia

Delayed Union of the Fibula Following Tibial Fracture in AdolescenceB. Kniesel 1 , D. Wagner 1 , G. Bauer 1
  • 1Klinik für Orthopädische Chirurgie, Sportklinik Stuttgart, Stuttgart
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Publication Date:
24 October 2003 (online)

Fallbericht

Ein 15-jähriger männlicher Patient (Kaderathlet, Alpinski) zog sich bei einem Umknicktrauma eine dislozierte Epiphysenverletzung Typ Aitken II der distalen Tibia mit begleitender Spiralfraktur der distalen Fibula zu.

Extern erfolgte die offene Reposition und schraubenosteosynthetische Versorgung der Tibia mit zwei Zugschrauben. Die Nachbehandlung war im Unterschenkel-Light-Cast erfolgt. Die Fibula blieb primär unversorgt.

Acht Wochen nach Primärversorgung zeigten sich röntgenologisch im Bereich der Tibia regelrecht einliegende Schrauben bei korrekter Stellung und knöcherner Heilung. Im Bereich der Fibula: Auseinanderklaffen der Frakturenden um 5 mm ohne knöcherne Heilungszeichen (Abb. [1]).

Abb. 1 Die Röntgenkontrolle des Sprunggelenks acht Wochen nach Primärversorgung der Aitken-II-Fraktur der Tibia zeigt ein Auseinanderklaffen der unversorgten Frakturenden der Fibula ohne knöcherne Heilungszeichen.

Der Patient klagt dabei über belastungsabhängige Schmerzen.

Bei verzögerter Heilung der Fibula erfolgten die operative Reposition sowie Stabilisierung mit zwei Zugschrauben und 6-Loch-Neutralisationsdrittelrohrplatte sowie eine funktionelle Nachbehandlung unter Entlastung an Unterarmgehstützen mit Bodenkontakt für 6 Wochen.

Die Röntgenkontrolle 6 Wochen postoperativ zeigt eine knöchern konsolidierte Fibula (Abb. [2]).

Abb. 2 Die Röntgenkontrolle sechs Wochen nach sekundärer Stabilisierung der Fibula zeigt deren knöcherne Konsolidierung.

Zwei Wochen später nahm der Patient das Ski-Training wieder auf und war subjektiv beschwerdefrei.

Literatur

  • 1 Bostman O, Kyro A. Delayed union of fibular fractures accompanying fractures of the tibial shaft.  J Trauma. 1991;  31 99-102
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Prof. Dr. med. G. Bauer

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