PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(3): 305-308
DOI: 10.1055/s-2002-34547
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Schizophrenie: Internetinformationen für Professionelle und Betroffene

Christiane  Eichenberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Oktober 2002 (online)

Das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium hat inzwischen ernorme kulturelle Präsenz erlangt. Wenige Zahlen verdeutlichen dies: Derzeit wird die weltweite Internetgemeinde auf über eine halbe Milliarde Personen geschätzt, die Anzahl der deutschsprachigen Netznutzerinnen und -nutzer liegt dabei bei 34,2 Millionen. Somit verwundert nicht, dass das Internet auch im klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen Bereich zunehmend an Bedeutung gewinnt: Als Informationsmedium stellt es sowohl für Professionelle als auch für Laien eine Vielzahl von Informationen zu psychischen Störungen, ihren Entstehungsbedingungen und Behandlungsmöglichkeiten bereit. Damit ergibt sich auf der einen Seite ein deutlich erleichterter Zugang für Betroffene, Interessierte und Professionelle, auf der anderen Seite fehlen aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch die Methoden und Instrumente zur Qualitätssicherung der über das Internet angebotenen Informationen (vgl. Ott u. Eichenberg 2002). Des Weiteren kann das Internet als Kommunikationsmedium dazu genutzt werden, bestimmte Bestandteile eines klinischen Interventionsprozesses zu unterstützen sowie den fachlichen Austausch unter Kollegen oder Betroffenen im Sinne einer Selbsthilfeaktivität zu initiieren.

Im Folgenden sollen zum einen für Fachkreise, zum anderen für Betroffene Informationsressourcen und Kommunikationsmöglichkeiten im Internet zu schizophrenen Erkrankungen kommentiert vorgestellt werden. Bei der Darstellung der Internetangebote zu der Störungsgruppe wird zwischen den verschiedenen Krankheitsbildern nicht differenziert. Ebenso sind die vorgestellten Adressen als Auswahl zum Start eigener Recherchen zu verstehen; aufgrund der Fülle an Anlaufstellen im Internet zum Thema Schizophrenie (auf eine Suchanfrage hin gab die Suchmaschine www.google.de nach Eingabe des Wortes „Schizophrenie” im September 2002 33.900 Treffer im deutschsprachigen Web aus) ist es praktisch nicht möglich, eine repräsentative Auswahl zu treffen, sondern lediglich einen konzisen Überblick zu möglichen (und qualitativ hochwertigen) Startpunkten zu geben. Abschließend werden Chancen und (noch bestehende) Probleme von Internetinformationen für beide Zielgruppen diskutiert.

Literatur

  • 1 Funke J, Stumpf M, Weichselgartner E, Wilkening F. Qualitätssicherung im Bereich neuer Medien durch Einführung von Qualitätskriterien. In: R. Ott, C. Eichenberg (Hrsg.) Klinische Psychologie im Internet. Göttingen; Hogrefe 2002
  • 2 Groot D, Riet G, Khan K, Misso K. Comparison of search strategies and quality of medical information of the Internet: a study relating to ankle sprain.  Injury,. 2001;  32 473-476
  • 3 Lederbogen U, Trebbe J. Wissenschaft im Netz. Die Nutzung des Internets als Quelle für Wissenschaftsinformationen - Ergebnisse einer Online-Befragung. ISKO 99 „Globalisierung und Wissensorganisation”. Hamburg. [On-line]; Available 1999
  • 4 Leff J, Vaughn C. Expressed emotion in families - its significance for mental illness. New York; Guilford Press 1985
  • 5 Ott R, Eichenberg C. Das Internet und die Klinische Psychologie: Analyse der Implikationen. In: R. Ott, C. Eichenberg (Hrsg.) Klinische Psychologie im Internet. Göttingen; Hogrefe 2002
  • 6 Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10, Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. Deutsche Ausgabe herausgegeben von H. Dilling, W. Mombour, M. H. Schmidt. Bern; Hans Huber 1991
  • 7 Yihune G, Eysenbach G. MedCERTAIN: Qualitätssicherung für gesundheits-bezogene Internetinformation. Managed Care, 4, 49 - 52. [On-line] Available: http://www.medcertain.org/pdf/ManagedCare.pdf 2001
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