Fehlbestimmungen von Tumormarkern

Unter den in der Onkologie wichtigen Tumormarkern wurde erstaunlicherweise das prostataspezifische Antigen (PSA) nicht erwähnt, obwohl dieser organspezifische Marker sowohl für das Screening des Prostatakarzinoms wie auch für die Verlaufskontrolle einen entscheidenden Fortschritt gebracht hat, was sich insbesondere durch den rapiden Anstieg frühzeitig erkannter - und damit kurabler - Prostatakarzinome nachweisen lässt.

Neben dem Gesamt-PSA im Serum (t-PSA) wird bei einem t-PSA < 10 ng/ml das freie PSA (f-PSA) mitbestimmt, da dessen Anteil bei Vorliegen eines Prostatakarzinoms häufig reduziert ist. Gerade dieser Parameter (f-PSA) ist bei Raumtemperatur wenig stabil, sodass ohne sofortige Laboruntersuchung bzw. Kühlung der Probe erniedrigte Werte für das freie PSA resultieren, die zu Fehlschlüssen führen können.

Ist eine umgehende Laboruntersuchung bzw. Kühlung der Probe nicht möglich, empfiehlt sich statt der Bestimmung des Gesamt-PSA (t-PSA) und des freien PSA (f-PSA) die Bestimmung des komplexierten PSA (c-PSA), da dieses eine wesentlich längere Haltbarkeit bei Raumtemperatur besitzt.

In Bezug auf Fehlbestimmungen von Tumormarkern sollte auch für den Nichturologen erwähnt werden, dass insbesondere vorherige Manipulationen an der Prostata (digitale-rektale Untersuchung, Katheterisierung o. ä.), jedoch auch eine mechanische Belastung der Prostata z. B. durch Fahrradtouren zu nichttumorbedingten pathologischen Befunden führen können.

Verlaufskontrollen sollten zur besseren Beurteilbarkeit möglichst immer nach derselben Bestimmungsmethode erfolgen, da bei niedrigem PSA ein Anstieg von mehr als 0,7 ng/ml pro Jahr als suspekt gilt. Die Bestimmungsmethode sollte vonseiten des Labors bzw. des untersuchenden Arztes stets angegeben werden.

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