Sarkoidose nach Interferon-α bei Hepatitis C

Ca. 1 % der deutschen Bevölkerung, entsprechend etwa 500  000 bis 800  000 Menschen, sind mit dem erst vor rund 10 Jahren identifizierten Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert. In 70-80 % der Fälle chronifiziert die Erkrankung; 20-30 % der Patienten mit chronischer Hepatitis C entwickeln eine Leberzirrhose in einem Zeitraum von etwa 30 Jahren, wovon bei einem Drittel dieser Patienten eine Zirrhose bereits in weniger als 20 Jahren entsteht. Aus der HCV-assoziierten Leberzirrhose kann sich mit einem Risiko von 2 bis 6 % ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) entwickeln. Deshalb wird seit 1995 häufig die Indikation zur antiviralen Therapie mit Interferon-α gestellt, welches in der Monotherapie in etwa 10 bis 20 %, in der Kombinationstherapie mit Ribavarin in etwa 35-45 % das Virus zu eliminieren vermag. Häufigste Arzneimittelnebenwirkungen sämtlicher Interferone sind von grippeartigem Charakter, welche sich jedoch unter milder antipyretischer und analgetischer Medikation nahezu immer beherrschen lassen. Im folgenden berichten wir über einen Patienten mit chronischer Hepatitis C, der unter Interferon-α nach wenigen Wochen Zeichen einer schweren Lungengerüsterkrankung entwickelte, die erst 10 Monate später als Sarkoidose diagnostiziert wurde.

Literatur

• 1 Abdi E. et al . Pulmonary sarcoidosis following interferon therapy.  Cancer. 1987;  5 896-900
• 2 Dienstag J, Isselbacher K. Chronische Hepatitis. In: Harrisons Innere Medizin, 13. Aufl 1733
• 3 Eberlein-König B. et al . Skin injury after systemic interferon treatment.  Br J Dermatol. 1999;  140 358-377
• 4 Hoffmann R. et al . Sarcoidosis associated with interferon therapy for chronic hepatitis c.  J Hepatol. 1998;  28 1058-1063
• 5 Nakajima M. et al . Recurrence of sarcoidosis following interferon therapy.  Intern Med. 1996;  35 376-379