Journal Club Schmerzmedizin 2016; 5(03): 136-137
DOI: 10.1055/s-0042-117385
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Roboterarm misst Schmerz-Vermeidungsverhalten

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Publication Date:
22 September 2016 (online)

Angst vor Schmerzen gilt als entscheidender Faktor für die Chronifizierung und kann zu maladaptiven kognitiven Prozessen führen. Schmerzassoziierte Reize werden als bedrohlich interpretiert, sodass entsprechendes Verhalten vermieden wird. Dies führt wiederum zu einer Verstärkung von Schmerzen und höherer funktioneller Einschränkung. Da bei chronischen Schmerzen der Schmerz keine aktuelle Gefahrensituation signalisiert, kann Vermeidungsverhalten nicht als Schutzmechanismus dienen und initiiert eine Abwärtsspirale aus Schmerz, Katastrophisierung und schmerzverbundener Angst. Die Rolle des assoziativen Lernens bei der Angst vor Schmerzen belegen zahlreiche empirische Belege. Dennoch fokussiert die Schmerzforschung in der Regel auf selbstberichtete Ängste und psychophysiologische Messungen. Vermeidungsverhalten, um aversive (schmerzhafte) Stimuli zu verhindern, wird bisher weitgehend vernachlässigt.