Z Gastroenterol 2016; 54(06): 601-602
DOI: 10.1055/s-0042-108278
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Rückblick und Ausblick – Präsidentenwechsel im BDI

Siegfried Heuer
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Publication Date:
13 June 2016 (online)

Am 9. April 2016 hat die Delegiertenversammlung des BDI in Mannheim zehn neue Mitglieder für den Vorstand für die kommenden vier Jahre gewählt. Diese – sowie die vier weiteren Vorstandsmitglieder wählten anschließend aus ihrer Mitte heraus das dreiköpfige Präsidium. Dr. Wolfgang Wesiak, der drei Amtsperioden seit 2004 das Amt des BDI Präsidenten ausgeübt hatte, stellte sich nicht erneut zur Wahl.

Wesiak war 16 Jahre im Vorstand tätig. In seiner ersten Amtsperiode als Präsident lag der Schwerpunkt seines Schaffens auf der Konsolidierung des Verbandes. Seinerzeit war das vorrangige Problem die Trennung zwischen Hausarzt und Facharzt. Darüber hinaus hatte die Musterweiterbildungsordnung des Ärztetages den Facharzt für Innere Medizin ohne Schwerpunkt aus dem Regelwerk gestrichen. Wolfgang Wesiak gelang es, die auseinanderdriftenden Sparten wieder zu versöhnen. 2007 wurde auf dem BÄT der Facharzt für Innere Medizin wieder eingeführt. Trotz der fortschreitenden Subspezialisierung der Innere Medizin hat Wesiak die Ganzheitlichkeit der Inneren Medizin bewahrt.

Unter seiner Ägide wurde der BDI Mitglied im Spitzenverband der Fachärzte (SPIFA). Während seiner Präsidentschaft wurde die Einführung der Delegiertenversammlung zur Wahl des Vorstandes eingeführt. Diese Entscheidung war im Bereich des Verbandes durchaus nicht unumstritten. Auch zwischen dem bng und dem BDI gab es während seiner Präsidentschaft naturgemäß nicht immer Übereinstimmung. Es muss jedoch hervorgehoben werden, dass Wolfgang Wesiak sich immer durch sein großes politisches Gespür und sein Integrationsvermögen ausgezeichnet hat.

Mit Dr. Hans-Friedrich Spieß wurde ein „alter Hase“ der Berufspolitiker zum Vorsitzenden gewählt. Der Kardiologe war lange Jahre in Frankfurt am Main als niedergelassener Arzt und gleichzeitig als Belegarzt im Krankenhaus tätig. Zudem war er Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und im Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aktiv. Nach seiner Wahl gab Spieß einen Ausblick auf die künftige Arbeit des BDI: „Ärzte sind nur ein kleiner Teil der Gesellschaft und Gesundheitspolitik ist Gesellschaftspolitik. Wir können grundsätzliche Entscheidungen wie zum Beispiel die Einführung der Bürgerversicherung nicht verhindern. sondern nur die Richtung beeinflussen. Der BDI muss einen politischen Pragmatismus pflegen.“

Der bng wünscht dem neuen Präsidenten sowie dem neuen Vorstand für die nächsten vier Jahre eine glückliche Hand und gute Zusammenarbeit!

Info

Der BDI sieht sich in einer integrativen Funktion nicht nur innerhalb der Inneren Medizin sondern auch zwischen den Verbänden und der Politik. Aus diesem Grund sind Vernetzungen zwischen dem bng und dem BDI von Bedeutung. Der Vorstand der Sektion Gastroenterologie im BDI ist paritätisch von zwei niedergelassenen Kollegen aus dem bng (Dr. Heuer und Dr. Heil) und zwei klinisch tätigen Chefärzten aus dem Bereich der ALGK (Prof.Labenz und Prof.Holstege) besetzt.