Rofo 2016; 188(07): 684-685
DOI: 10.1055/s-0042-103693
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tendinitis calcarea des M. longus colli mit begleitendem Wirbelkörperödem als seltene Differenzialdiagnose zu einer infektiösen Spondylitis

S. Peters
,
G. Cohrs
,
N. Larsen
Further Information

Publication History

11 January 2016

14 February 2016

Publication Date:
29 June 2016 (online)

Einleitung

Bei in den Nacken ausstrahlenden Schmerzen mit gleichzeitigen Schluckbeschwerden sind, insbesondere bei fehlender Traumaanamnese, ein Retropharyngealabszess und eine zervikale Spondylodiszitis mögliche Differenzialdiagnosen. Die Schnittbildgebung ist in diesen Fällen neben der Diagnosesicherung auch für eine häufig notwendige chirurgische Therapie unabdingbar. Eine seltene Differenzialdiagnose mit gleichem Beschwerdebild ist die Tendinitis calcarea des M. longus colli. Diese kann im MRT und CT anhand der typischen Veränderungen mit amorphen Verkalkungen in der Sehne des M. longus colli, ventral der HWK 1 und 2, und umgebenden ödematösen Signalveränderungen und Schwellungen der Weichteile, ventral der HWK 1 – 4, gestellt werden (Ellika SK et al. Dentomaixllofacial Radiology 2008; 37: 121 – 124). Im Gegensatz zu den infektiös entzündlichen Veränderungen bei einem Abszess oder einer Spondylodiszitis ist bei der Tendinitis calcarea des M. longus colli keine chirurgische Intervention notwendig. In der Regel handelt es sich um ein selbstlimitierendes Geschehen, welches konservativ mit nicht steroidalen Antirheumatika behandelt wird.