PPH 2015; 21(06): 268-269
DOI: 10.1055/s-0041-106261
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Publication Date:
24 November 2015 (online)

DEMENZ

Verborgene Schmerzen

Rund 1,5 Millionen Patienten in Deutschland sind demenzkrank. Etwa jeder zweite von ihnen leidet unter chronischen Schmerzen, die nicht erkannt und daher nicht behandelt werden.

Der Grund: Demenzkranke können Schmerz wegen ihrer kognitiven Störung nicht mehr sprachlich präzise benennen. Zahlen zeigen, dass nach einer Hüft-OP demenzkranke Patienten lediglich ein Drittel der Schmerzmittelmenge erhielten, die die gesunde Vergleichsgruppe nach der gleichen OP nötig hatte.

Ein einfach anzuwendendes Schmerzmessinstrument in Form eines Fragebogens will demenzkranken Patienten und ihren Pflegekräften in Zukunft helfen: Unter dem Vorsitz von Professor Dr. Stefan Lautenbacher, Inhaber der Professur für Physiologische Psychologie an der Universität Bamberg, forschten Experten aus 16 Ländern dazu, welche (nonverbalen) Kommunikationswege Demenzkranke nutzen, um Schmerz auszudrücken und wie diese erkannt werden können.

Aktuell listet dieser Fragebogen 36 Anzeichen für Schmerzen auf, die die Pflegekräfte durch Beobachtung ihrer Patienten entdecken können.

Quelle: Otto-Friedrich-Universität Bamberg