Hamostaseologie 2003; 23(02): 86-89
DOI: 10.1055/s-0037-1619578
Research Articles
Schattauer GmbH

Die Arteria femoralis: Beispiel für ein Worst-case-Szenario?

Sind fatale Entwicklungen im neuen DRG-System implementiert?The femoral artery: source for a worst case scenario?Possible fatal outcome succeeding the new DRG-system?
W. Ostheim-Dzerowycz
1   Radiologie, Hochrheinklinik Bad Säckingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Dezember 2017 (online)

Zusammenfassung

Die Stenosen und Verschlüsse der Arteria femoralis verursachen in der Großzahl der Fälle eine Claudicatio, verlaufen oft stumm oder werden zufällig bei einer ärztlichen Untersuchung oder bei einer ungewohnten Belastung bemerkt. Sie führen in den seltensten Fällen zu einer Majoramputation. Obwohl sie einer konservativen Therapie gut zugänglich sind, werden sie noch immer sehr häufig operativ mit Bypässen versorgt und noch häufiger interventionell dilatiert und gestentet. Anhand typischer Fälle aus einem Kollektiv der Hochrheinklinik, die im Laufe von 24 Jahren mehr als 64 000 stationär behandelte Patienten mit pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) überblickt, wird auf eine neue Möglichkeit hingewiesen, die zu einer Fehlentwicklung führen kann. Durch die Struktur der neuen DRGs entstehen im angiologischen Bereich hohe finanzielle Anreize zum Aktionismus und damit zu einer ungewollten Kostensteigerung. Dies kann zu einer potenziellen Bedrohung der Patienten führen.

Summary

Stenoses and occlusions of the femoral artery mainly cause claudicatio. Their course is often silent and patients notice it by chance or in a medical checkup. Mayor amputations are rare in isolated femoral apperance of PAOD (peripheral arterial occlusive disease). Although conservative treatment is very effective in these patients, there are still a lot of operations performed, mainly bypasses, interventional dilatations or stenting.

The examples of some typical courses out of more than 64 000 vascular deseased patients treated in the Hochrheinklinik during the last 24 years point out a new possibility taking a wrong way in treatment decisions. The structure of the new German DRGs stimulates to carry out interventions and operations as there is a great enhancement in earnings. These may result not only in a rise of costs but in a higher risk for patients, too.