Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0036-1580172
IDZB-Veranstaltung zum Darmkrebsmonat 2016 – Mit Oliver Welke gegen Darmkrebs
Publication History
Publication Date:
13 June 2016 (online)
Im Februar und März 2016 hat das Integrative Darmzentrum Bonn / Rhein-Sieg (IDZB) unter dem Motto „Gemeinsam gegen Darmkrebs – Vorsorge rettet Leben“ in der Region Bonn / Rhein-Sieg eine Aktion durchgeführt, deren Höhepunkt eine Matinee am 13.03.2016 im Hotel Maritim in Bonn war. Ziel war es, die Bevölkerung auf etwas andere Art und auf neuen Wegen über Darmkrebs und die Vorsorgemöglichkeiten zu informieren.
Über drei Wochen erfolgte eine intensive Pressearbeit mit Präsenz im lokalen Radio. An zwei Samstagvormittagen widmete sich das Programm schwerpunktmäßig dem Thema „Darmkrebsvorsorge“, mit vielen Trailern wurde täglich auf das Thema aufmerksam gemacht. Auf seiner Homepage informierte der Sender über die Aktion. In Interviewbeiträgen wurde über Vorsorgemöglichkeiten aufgeklärt und der Chefredakteur von Radio Bonn / Rhein-Sieg berichtete über seine persönlichen Erfahrungen bei der Vorsorgedarmspiegelung. Die Informationen erreichten täglich 200 000 Hörer. Der WDR berichtete im Regionalprogramm und auf seiner Homepage über die Aufklärungsaktion. In der regionalen Zeitung wurde mit Anzeigen auf die Aktion aufmerksam gemacht und in einem ausführlichen Artikel über die Arbeit des IDZB und die Darmkrebsvorsorge berichtet.
Gleichzeitig luden die AOK und die BARMER GEK jeweils 5000 Versicherte per Post zur Vorsorge ein, in der Region wurde mit 37 000 Flyern und 700 Plakaten auf die Aktion aufmerksam gemacht. Die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis wurden eingebunden. Es wurden aber auch große Einrichtungen beteiligt, um das betriebliche Vorsorgemanagement auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Dazu gehörten die Telekom AG mit 226 000 Beschäftigten, die Universität Bonn (5300 Beschäftigte), die Stadtwerke Bonn (2300 Beschäftigte), die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (1200 Beschäftigte), die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Sparkasse Köln-Bonn, die Volksbank Bonn Rhein-Sieg, UPS (2600 Beschäftigte) und mehrere andere. Die Deutsche Krebshilfe und die Krebsgesellschaft NRW unterstützten das IDZB, z. B. bei der Pressearbeit, und die ILCO war fest eingebunden. In 180 Apotheken der Region, Arztpraxen, allen Krankenhäusern etc. wurde informiert. Die Volksbank Bonn / Rhein-Sieg machte in 27 Filialen mit Plakaten und Flyern ihre Kunden auf die Aktion aufmerksam. Im Internet wurde eine Informationsoffensive gestartet und über die Homepage vieler Einrichtungen (Deutsche Krebshilfe, Krebsgesellschaft NRW, Felix-Burda-Stiftung, Stiftung Lebensblicke, ILCO, „Höhner“ etc.) sowie über Facebook informiert.
Höhepunkt war dann eine zentrale Veranstaltung am 13.03.2016, für die das Maritim Hotel Bonn seine Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung stellte. Personen wie Oliver Welke, der Kabarettist Konrad Beikircher und die Kultband „Höhner“ sollten Gäste zu der Veranstaltung locken, um auf stimmungsvolle und humorvolle Art zu unterhalten. Gleichzeitig sollten die Teilnehmer aber auch Informationen über Darmkrebs und Vorsorgemöglichkeiten erhalten. Infostände boten Gelegenheit, sich in Einzelgesprächen über unterschiedliche Themen zu informieren. Hier waren das IDZB, die ILCO, die Deutsche Krebshilfe, die Krebsgesellschaft NRW, die Stiftung Lebensblicke, die Familienhilfe Darmkrebs, Kostenträger etc. vertreten. Ein Brunch bot kulinarische Genüsse, gleichzeitig wurde aber auf den Speisekarten über gesunde Ernährung zur Darmkrebsprävention informiert.
Die Matinee selbst bot auch noch einmal reichlich Informationen durch Vorstellung des betrieblichen Vorsorgeprogramms der Telekom und einer Gesprächsrunde mit Beteiligung der Deutschen Krebshilfe (G. Nettekoven, Vorsitzender), der ILCO (E. Grohmann, Bundesvorsitzender), der Barmer GEK (M. Henn, Regionalgeschäftsführer), der AOK (J. Engels, Regionaldirektion), Herrn Dr. Theilmeier als Gastroenterologen und dem Vorsitzenden des IDZB. Oliver Welke moderierte humorvoll und unterhaltsam die Veranstaltung und die Diskussionsrunde. Es konnte deutlich gemacht werden, was bei der Begrüßung vom Vorsitzenden des IDZB bereits hervorgehoben worden war: Das rheinische Grundgesetz mit den Aussagen „Et kütt wie et kütt“ und „Et hätt noch emmer joot jejange“ trifft für Darmkrebs nicht zu. Darmkrebs ist kein unvermeidbarer Schicksalsschlag und ohne Vorsorge geht es nicht immer gut aus. Konrad Beikircher stellte auf kabarettistische Art seine Patientenkarriere dar und warb um das Vertrauen in die Ärzteschaft. Die „Höhner“ brachten mit ihrem Konzert den Saal zum Tanzen und trugen dazu bei, dass in der Verknüpfung von ausgelassener Stimmung und sachlicher Information viele Menschen sich mit dem Thema der Darmkrebsvorsorge anders auseinandersetzen und zur Vorsorge motiviert werden.
Die Allianz aus stimmungsvoller Unterhaltung und motivierender Aufklärung und Information zeigte, das Ernstes mit Heiterem im Einklang stehen kann und Publikum auf andere Art emotional anspricht. Diese Botschaft konnte vielen Besuchern vermittelt werden und die Rückmeldungen zeugen davon, dass in diesem „lockeren“ Veranstaltungsrahmen unser Anliegen angenommen wurde und hoffentlich nachhaltig zur Wahrnehmung der Vorsorgemöglichkeiten motivieren wird. Einige Teilnehmer berichteten zumindest spontan, dass sie jetzt den Sinn verstanden hätten und zur Vorsorge gehen wollen. Die Presse sah dies auch so und berichtete in den Folgetagen entsprechend. Ca. 800 Menschen nahmen an der Matinee teil, davon kamen 80 Prozent aus der Region Bonn und Rhein-Sieg. 20 Prozent kamen aus einem Einzugsbereich bis Düsseldorf und Aachen. Eine Million Bürger wurden mit den vorausgegangenen Aktivitäten in der Region erreicht.
Will man mehr Menschen motivieren, die Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge wahrzunehmen, müssen stetig neue Wege gesucht werden. Wir müssen von unserer typischen ärztlichen Handlungsweise abweichen, um die Vorsorgeberechtigten nicht nur sachlich zu informieren, sondern auch zum Handeln zu motivieren. Dazu braucht man als Mediator auch Leute wie Oliver Welke, der die Veranstaltung hervorragend moderierte. Es kommt auch anders an, wenn eine Kult- und Rockband wie die „Höhner“ zur Darmkrebsvorsorge aufrufen oder Konrad Beikircher sich für Vorsorge stark macht. Möglich wurde dies, weil alle Künstler sich ehrenamtlich engagierten und auf ein Honorar verzichteten. Die Aktion hat gezeigt, dass es zielführend ist, neue Wege zu beschreiten und Vorsorgeberechtigte nicht nur sachlich zu informieren, sondern auch emotional anzusprechen.