Für Sie gelesen: Elmedin und der Zaubertukan

(Foto: Dortmund Verlag)

Riko, ein junger Tukan, wird in seiner Heimat in Costa Rica von einem Tierhändler gefangen und in einen Zoo auf der anderen Seite der Erde gebracht. Es gelingt ihm zu flüchten, er landet ein einem Kinderspital, wo er ein seltsames, orangefarbenes Wesen kennenlernt, das sich als der Ideengeist Elmedin vorstellt und ihn als Assistenten beansprucht. Rico soll ihm helfen, den kranken Kindern im Kinderspital Mut zu machen, ihnen Ideen zu schenken und so ihre Langeweile zu heilen. Nun beginnt eine aufregende Zeit für Rico. Er lernt das ganze Spital kennen bei seinen Bemühungen, allen kranken Kindern – ob auf Station, im Operationssaal oder in der Röntgenabteilung – ihre Angst zu nehmen und sie zum Lachen zu bringen. Dabei gewinnen Rico und Elmedin weitere Verbündete wie die Maus Mia und eine junge Assistenzärztin, die im Kontakt mit den Kindern die Zwänge ihres Berufsalltags bewusster wahrnimmt und sich entschließt, bei ihrer Arbeit mehr auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten. Die Ereignisse im Kinderspital überstürzen sich und schließlich eröffnet sich durch eine überraschende Wendung eine Möglichkeit für Rico, in seine Heimat zurückzukehren.

So wie der Tukan Rico sich nach seiner Heimat dem Regenwald sehnt, so sehnen sich auch die kranken Kinder danach, gesund nach Hause entlassen zu werden. Es fällt leicht, sich mit dieser sympathischen Figur zu identifizieren. Die Geschichte erzählt spannend und leicht verständlich vom Alltag in einem Kinderkrankenhaus, den Ängsten der erkrankten Kinder und den Schwierigkeiten der Ärzte – hier erlaubt sich die Autorin, die selbst Ärztin ist, eine indirekte Kritik am System Krankenhaus. Sehr gelungen sind die feinen Bleistiftzeichnungen, die die Mutter der Autorin für die zweite Auflage angefertigt hat. Dieses Buch eignet sich für jüngere Kinder zum Vorlesen und für Kinder, die selbst lesen können, bis zum Ende des Grundschulalters, um ihnen während eines Krankenhausaufenthalts die Zeit und möglicherweise auch die Angst zu vertreiben – vielleicht schauen der Ideengeist Elmedin oder Rico, der Zaubertukan, ja tatsächlich vorbei …