Handchirurgie Scan 2013; 02(03): 191-192
DOI: 10.1055/s-0033-1353578
Diskussion
Nervenkompression
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reicht die klinische Diagnostik als OP-Indikation?

Vor der operativen Entlastung bei Karpaltunnelsyndrom (KTS) fordern viele Mediziner die Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungen der Nervenleitgeschwindigkeit, um die Diagnose zu sichern. Andere Operateure sind dagegen der Meinung, dass bei klinisch eindeutiger Symptomatik darauf verzichtet werden kann. Dies verkürze nicht nur die Wartezeit auf den Eingriff, sondern senke auch die Kosten. Zwei polnische Autoren untersuchten diese beiden Standpunkte systematisch.
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 September 2013 (online)

Fazit

Bei klinisch eindeutigem KTS kann auf eine weiterführende Diagnostik mittels NLG verzichtet werden, meinen die Autoren. Elektrophysiologische Untersuchungen seien vor allem dann sinnvoll, wenn atypische Befunde vorliegen oder andere Ursachen der Beschwerden ausgeschlossen werden müssen. Eine Einschränkung sei die Tatsache, dass nur eine Art der Intervention untersucht wurde, die operative Dekompression. Möglicherweise könnte in einem anderen Patientenkollektiv mit nur leichtem KTS, das für eine konservative Therapie infrage käme, die NLG-Messung für das weitere Vorgehen hilfreich sein.