Im OP 2013; 3(04): 148-149
DOI: 10.1055/s-0033-1348446
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Publication Date:
21 June 2013 (online)

Schmerzbehandlung

Chronische Schmerzen nach Operationen vermeiden

Forscher vom Interdisziplinären Schmerzzentrum der Uniklinik Erlangen identifizierten Faktoren, die das Risiko für postoperative chronische Schmerzen erhöhen und leiten daraus Empfehlungen ab, wie diesen Schmerzen vorgebeugt werden kann.

Ursache für chronische Schmerzen nach einer OP können viele Faktoren sein. Beispielsweise können starke Schmerzen vor und vor allem nach der OP eine Rolle spielen, ebenso genetische Faktoren. Auch Schmerzpatienten, die lange Zeit mit Opiaten behandelt werden, könnten ein erhöhtes Risiko für postoperativen chronischen Schmerz haben.

Ein messbarer Risikofaktor ist eine reduzierte körpereigene Schmerzhemmung, ebenso wie psychosoziale Faktoren, beispielsweise eine erhöhte Aufmerksamkeit für Schmerzreize. Kommen dann starke postoperative Akutschmerzen hinzu, beeinflussen diese ihrerseits die psychologischen Faktoren – ein Teufelskreis aus Schmerz und Psychologie kommt in Gang.

Patienten mit starken Schmerzen nach einer OP brauchen eine gute Akutschmerzbehandlung, empfehlen die Wissenschaftler. Lassen die Schmerzen nach drei Tagen nicht nach, sollte dies ein Warnsignal sein. Noch wirksamer wäre es, wenn Risikopatienten bereits vor einer OP identifiziert und das Risiko für chronische Schmerzen nach dem Eingriff durch vorbeugende Strategien und eine optimale Therapie gemindert würde.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft