Dtsch Med Wochenschr 2012; 137(46): 2349
DOI: 10.1055/s-0032-1330138
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„Wie ist mein Cholesterinwert?“

V. Hirschel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. November 2012 (online)

Ungezählte Male stellen Patienten, die sich um ihre Gesundheit sorgen, in der Praxis diese Frage. Ohne Zahl sind ja auch die guten Ratschläge und Warnungen, die auf die Patienten einprasseln, vom „Cholesterin-ABC“ über „Krillöl“ bis hin zum „Tag des Cholesterins“. Ungezählte Male in ihrem Berufsleben bewerten Ärztinnen und Ärzte dann den Gesamt-Cholesterinspiegel und die Fraktionen, dazu Alter, Lebenssituation und Risikofaktoren des Patienten.

Die Autoren der Fortbildungsarbeit in diesem Heft erinnern an einen wichtigen Aspekt: Nicht zahllose, aber „rund 160 000 Menschen sind in Deutschland heterozygot von familiärer Hypercholesterinämie betroffen“. Ein einfacher Score der WHO hilft bei der Diagnose (ab S. 2375).

Das bedeutet: Man muss nur bis 500 zählen, dann hat man rein statistisch einen Menschen mit einer solchen Erkrankung vor sich. Gleichzeitig bedeutet es, dass man nicht nur dem Patienten selbst, sondern auch möglicherweise betroffene Verwandte vor kardiovaskulären Risiken schützen kann, wenn man diesen Gedanken nur konsequent verfolgt.

Die Antwort ist also nicht nur „So ist Ihr Cholesterinwert“ , sondern manchmal auch: „Bitte schicken Sie Ihre Verwandten her!“