Laryngorhinootologie 2012; 91(05): 286-287
DOI: 10.1055/s-0032-1312019
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tympanoplastie – Durchtrennte Paukensaite beeinträchtigt Speicheldrüse

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Publication Date:
19 April 2012 (online)

Bei einer Tympanoplastie kann es zu einer Verletzung oder Durchtrennung der Paukensaite (Chorda tympani) kommen. Dieser Nerv sorgt für die parasympathische Versorgung der Unterkieferspeicheldrüse. Eine Studie untersuchte, wie sich die Verletzung der Paukensaite auf die Größe und Funktion der Drüse auswirkt.
Eur Arch Otorhinolaryngol 2011; 268: 1119–1126

Sowohl die Größe der Speicheldrüse als auch die Speichelsekretion verändern sich kurz wie längerfristig nach Durchtrennung der Chorda tympani, wie Uzun et al. auf Basis eine Fallserie aus dem Kartal Training and Research Hospital in Istanbul (Türkei) berichteten. Zwischen August 2004 und Februar 2007 hatten sich 99 Patienten, die einer Typ-1-Tympanoplastie unterzogen wurden, einverstanden erklärt, an der Studie teilzunehmen. Bei 16 von ihnen wurde die Paukensaite durchtrennt. Die hohe Zahl der geschädigten Paukensaiten erklären die Autoren mit relativ unerfahrenen Chirurgen. 13 Patienten standen auch für die weiteren Auswertungen zur Verfügung.

Mithilfe von Ultraschall und Szintigrafie analysierten die Untersucher die Größe der Unterkieferspeicheldrüse und ihre Funktion zu 3 Zeitpunkten: präoperativ sowie 7 Tage und 6 Monate nach dem Eingriff. Per Ultraschall wurden die Größe und Lage beider Unterkieferspeicheldrüsen bestimmt. In der Szintigrafie analysierten die Untersucher mithilfe von 99mTc-Natrium-Perechnetat die Durchblutung der Speicheldrüsen und bestimmten den Perfusionsindex (PI), die Aufnahmerate und die Exkretionsfraktion. Außerdem erfolgte eine biochemische Analyse des über den Ductus submandibularis gewonnenen Speichels.