Laryngorhinootologie 2012; 91(05): 284-285
DOI: 10.1055/s-0032-1312018
Referiert und diskutiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tonsillektomie im Kindesalter – Coblation vermindert postoperativen Schmerz

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Publication Date:
19 April 2012 (online)

Bei Tonsillektomien im Kindesalter möchte man das Blutungsrisiko minimieren und dabei die postoperativen Schmerzen so gering wie möglich halten. N. P. Parker und Kollegen von der Universitätsklinik Minnesota, USA, untersuchten, ob dieses Ziel mit der gewebeschonenden bipolaren Radiofrequenztechnik (Coblation) besser erreicht wird als mit der herkömmlichen Elektrokauterisation.
Clin Otolaryngol 2011; 36: 468-474

Nach dem Einlegen von Paukenröhrchen ist die Tonsillektomie in den USA der zweithäufigste chirurgische Eingriff im Kindesalter. Problematisch bei diesem Eingriff ist der postoperative Schmerz, der zu Einschränkungen der Nahrungsaufnahme und Dehydration führen kann und nicht selten ein traumatisches Erlebnis für die Kinder und ihre Angehörigen darstellt.

An der prospektiven randomisierten Studie nahmen 80 konsekutive Kinder unter 18 Jahren (im Mittel 5,2 bzw. 6,0 Jahre alt) teil, bei denen wegen Tonsillenhypertrophie oder chronisch rezidivierender Tonsillitis eine Tonsillektomie anstand. Die Autoren teilten die Patienten in 2 Gruppen von jeweils 40 Kindern ein: Bei der einen Gruppe führten sie die Tonsillektomie mittels Elektrokauterisation durch und bei der anderen mittels Coblation.

Die Operationszeit unterschied sich nicht zwischen den beiden Gruppen (Coblation 23,0 min; Elektrokauterisation 26,2 min). In jeder Gruppe kam es bei 1 Patienten (2,5%) zu einer postoperativen Blutung (an den Tagen 4 bzw. 9), die sich durch Elektrokauterisation leicht beherrschen ließ.