DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2012; 10(01): 15-18
DOI: 10.1055/s-0031-1280401
DO | gegenwart
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Ankommen in der Gegenwart oder ist die Osteopathie noch zu retten?

Peter Wührl
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Publication Date:
09 February 2012 (online)

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob es der Osteopathie in der BRD gelingt, ein professionelles Selbstverständnis zu entwickeln, das auf der Höhe der Zeit ist. Schaffen wir es nicht, in der Gegenwart anzukommen, wird die Osteopathie der wissenschaftlichen Irrelevanz sowie der gesundheitspolitischen Isolation anheimfallen. Peinlich wäre, wenn es schon soweit ist und wir es nicht bemerkt haben.

Im Folgenden werden 10 Arbeitsprojekte ausgelegt mit dem Ziel, der real existierenden Osteopathie Brücken in die Gegenwart zu bauen. Die Chancen stehen schlecht, doch wir werden keine besseren bekommen. Die Anspruchslosigkeit der osteopathischen Institutionen in der Entwicklung eines eigenen Berufsbilds und der Stillstand im therapeutischen Selbstverständnis der Osteopathen werden entweder zum Verschwinden der Osteopathie beitragen oder das gesellschaftliche Bild der Osteopathie ruinieren.

Die 10 Arbeitsprojekte markieren die offenen Wunden eines professionellen und therapeutischen Selbstverständnisses. Trostpflaster werden nicht gereicht, falsche Hoffnungen auf Spontanheilung nicht feilgeboten – die Zumutungen der Wirklichkeit und Reflexivität müssen ertragen werden, auch wenn die Gegenwart der Osteopathie zuweilen schmerzhaft und peinlich ist.