Laryngorhinootologie 2011; 90(4): 226-227
DOI: 10.1055/s-0030-1262795
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dysphonie bei einer Patientin mit Systemischem Lupus Erythematodes

Hoarseness in Patient with Systemic Lupus ErythematosusR. Reiter, K.-H. Stier, S. Brosch
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Publication Date:
26 August 2010 (online)

Anamnese

Eine Patientin (33 Jahre alt) stellte sich erstmals 09/1995 mit progredienter Heiserkeit und Sprechanstrengung in der Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie vor. Als Grunderkrankung lag bei der Patientin ein Systemischer Lupus Erythematodes (SLE, Erstdiagnose 1995) mit Manifestation einer Arthritis vor. Mikrolaryngoskopisch wurde die Diagnose von Stimmlippenknötchen bds. gestellt, die zunächst erfolgreich logopädisch behandelt werden konnten. 12/2005 erfolgte dann eine Wiedervorstellung der Patientin mit neu aufgetretener Heiserkeit und wechselnder Stimmbelastungsfähigkeit. Es zeigte sich zum damaligen Zeitpunkt das typische klinische Bild von sog. „bamboo nodes” mit submukösen, transversal erhabenen weißlich-grauen Knötchen (rechts einer, links zwei) im mittleren Drittel der Stimmlippen, die einer Zyste ähnelten. In einer direkten Mikrolaryngoskopie in Vollnarkose wurde linksseitige ein Knoten zur Diagnosesicherung exstirpiert. Die histologische Aufarbeitung bestätigte die Diagnose: Rheumaknoten mit fibrinoider Nekrose und Randwall aus Riesenzellen. Es wurde eine lokal antiinflammatorische Therapie mit Injektion von Cortison (Volon-A 40) in die Knötchen beider Stimmlippen durchgeführt. Darunter stellte sich vorübergehend eine Stimmverbesserung ein, die jedoch nur 1 Monat lang anhielt. Erneute lokale Injektionen von Kortison bds. in örtlicher Betäubung 08/2006, 10/2006 und 01/2007 führten ebenfalls zu keiner anhaltenden Stimmverbesserung; die Knötchengröße war nicht beeinflusst. Die daraufhin durchgeführte Abtragung des rechtsseitigen Befundes in einer auswärtigen Klinik 02/2007 erbrachte eine vorübergehende Stimmverbeserung. Ingesamt hatte sich die Patientin bisher 4mal einer lokalen antiinflammatorischen Therapie mit einem Corticoid in örtlicher Betäubung und 2mal einer Knotenexstirpation in Vollnarkose unterzogen. Begleitet wurde die operative Therapie von logopädischen Stimmübungsbehandlungen.