Dtsch Med Wochenschr 1994; 119(13): 488
DOI: 10.1055/s-0029-1235039
Arztrecht

© 1994 by Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zwangsernährung in der Altenpflege

H.-R. Hannemann
  • Kreiskrankenhaus, Prien
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Juli 2009 (online)

Rieger beschreibt in seinem Beitrag (diese Wochenschrift 118 [1993]. 1908–1909) das juristisch korrekte Vorgehen, wenn pflegebedürftig altersdemente Patienten, die anhaltend die Nahrungsaufnahme verweigern, mit einer Sonde ernährt werden müssen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob der betreuende Arzt, der eine «Zwangsernährung» in einem solchen Fall für unsinnig und inhuman hält, zu dieser Maßnahme überhaupt verpflichtet ist. Kann er nicht bei so weitgehendem geistigen Abbau und der Gegenwehr des – zugegebenermaßen nicht mehr geschäftsfähigen – Patienten der natürlichen Entwicklung ihren Lauf lassen? Mir ist die Vorstellung zuwider, daß ich. nachdem ich versäumt hätte, ein Patiententestament zu verfassen. nach einem Abbau meiner geistigen Kräfte gegen meinen dann für unerheblich gehaltenen Wilen zwangsweise ernährt werden würde.

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