Rofo 1949; 71(6): 969-975
DOI: 10.1055/s-0029-1231637
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ursache und Entwicklung einer Nekrose des Femurkopfkernes bei einer doppelseitigen Luxatio coxae congenita im Verlauf von sieben Jahren

Alfred Hiepe
  • Aus dem Röntgeninstitut (komm. Leiter: Doz. Dr. H. Fetzer) der Chirurgischen Klinik der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. E. K. Frey)
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

In einer Serie von Röntgenaufnahmen konnte die Entstehung und der Ablauf der Perthesschen Erkrankung eines Kindes nach unblutiger Reposition einer Luxatio coxae congenita verfolgt werden. Dabei konnte festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt die Perthessche Erkrankung auftrat. Zweitens konnte in diesem Fall auf die Ursache der Hüftkopinekrose hingewiesen werden. Durch Kapselabrisse bei der Reposition oder durch Überdehnung der Gelenkkapsel in Lorenzscher Froschstellung wird die Blutversorgung des Kopfkernes unterbrochen und damit die Nekrose eingeleitet. Diese Kapselabrisse bzw. Kapselüberdehnungen zeigen sich in ostiophytären Reaktionen an den Kapselansatzstellen. Die Kenntnis dieser Symptome ist um so wichtiger, weil sie viele Wochen vor der Nekrose des Oberschenkelkopfkernes auftreten und den Arzt damit rechtzeitig veranlassen, die Korrekturstellung zu lockern und das gefährdete Gelenk zu entlasten.

    >