Rofo 1949; 71(6): 960-969
DOI: 10.1055/s-0029-1231636
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Die Pyelo-Ureteritis cystica im Röntgenbild

Friedrich Heuck
  • Aus der Röntgenabteilung (Leit. Arzt: Doz. Dr. med. habil. L. Diethelm) der Chirurgischen Universitätsklinik Kiel (Direktor: Prot. Dr. R. Wanke)
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Durch einen an unserer Klinik beobachteten Fall von Pyelo-Ureteritis cystica bei einseitig hypoplastischer Niere angeregt, wird das schon oft von Pathologen mitgeteilte, von Klinikern aber bisher nur selten geschilderte Krankheitsbild, seine Pathologie und die entscheidende Bedeutung des Rö.-Bildes bei der Diagnosestellung umfassend dargestellt. Es wurde versucht, einen Überblick über die recht verschiedenen Anschauungen der Pathologen bezüglich der Entstehung der Cysten in der Schleimhaut der harnableitenden Wege zu geben, die Möglichkeit ihrer Rückbildung und malignen Entartung zu erörtern. Nach Schilderung der recht uncharakteristischen klinischen Symptome werden die typischen Veränderungen des Füllungsbildes beschrieben, wie sie auf einem Serienbild unseres Falles am Ureterabgang gut erkennbar sind. Differentialdiagnostisch wird versucht, alle Erkrankungen der Harnwege, die ähnliche Defekte bei der Pyelographie machen können, gegen diese abzugrenzen. Die Therapie ist keineswegs immer eine operative, sondern es ist unter Umständen auch mit konservativen Maßnahmen möglich, ein völliges Abheilen der cystischen Veränderungen zu erzielen, was man durch wiederholte Pyelographien kontrollieren kann. Die sehr zahlreichen Beobachtungen der Pyelo-Ureteritis cystica durch die Pathologen lassen auf ein häufigeres Vorkommen dieser Erkrankung schließen, als man es bei den seltenen klinischen Beobachtungen vermuten könnte. Im Zusammenhang mit der Frage einer malignen Entartung dieser cystischen Bildungen gewinnt die Möglichkeit der rechtzeitigen und richtigen Diagnosestellung, wie sie durch die Rö.-Untersuchung bei Kenntnis solcher Füllungsdefekte absolut gegeben ist, besondere Bedeutung, zumal es unter Umständen gelingt, durch konservative Maßnahmen eine Abheilung der cystischen Veränderungen zu erreichen.

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