Rofo 1949; 71(6): 945-954
DOI: 10.1055/s-0029-1231634
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Röntgenbild der karnifizierenden Pneumonie

E. Morvay
  • Aus der Röntgenabteilung des a. ö. Krankenhauses St. Pölten (Vorstand: Prim. Dr. E. Morvay)
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Krankheitsbild der Indurativpn. scheint uns nicht nur im deutschen Schrifttum einigermaßen stiefmütterlich behandelt. Die Mitteilungen sind spärlich und die Hinweise in den Handbüchern der Röntgenologie recht kurz.

Dieser Standpunkt ist nicht gerechtfertigt, denn bei Auswertung der hierfür maßgeblichen Laboratoriumsbefunde (Senkung, Sputum usw.) wird es doch in den meisten Fällen möglich sein, den Röntgenbefund richtig zu deuten. Es wird dann auch möglich sein, viele der z. Z. noch als spezifisch gedeuteten Oberfeldfibrosen auszuscheiden. Wir wagen zu behaupten, daß die Zahl der sodann als unspezifisch erkannten Indurativ-Pn. an die Zahl der wirklichen tuberkulösen Prozesse wenigstens heranreicht.

Hierbei müssen uns Hinweise sein: Einseitigkeit der Veränderungen, vikariierendes Emphysem der nicht befallenen Lungenteile, Zeichen durchgemachter Thoraxverletzungen, knöcherne Thoraxwanderkrankungen, vor allem aber schrumpfende Veränderungen, kenntlich am Diaphragma, Mediastinum und Pleura, wie knöchernem Thorax. Bronchiektasien, multiple, unrunde, fetzig aussehende Sequestrationsherde, respiratorisch ohne wesentliche Größendifferenz in bronchopneumonisch oder pn. imponierenden Verdichtungen der Lunge können das Bild bei schweren Fällen begleiten.

Wichtig ist es nur, bei incipienten Fällen daran zu denken, daß in erster Linie indurative Vorgänge in Betracht kommen, dann werden so manche Fehldeutungen erspart bleiben.

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