Über radiäre Streifenschatten im rechten Lungenoberfeld

Zusammenfassung

Die nähere Untersuchung auffallend ungleichmäßig verdickter, scheinbarer Interlobärschwarten an der Ober-Mittellappengrenze ergab in einer Reihe von Fällen überraschenderweise, daß es sich nicht um Pleuraprozesse, sondern um Parenchymveränderungen handelte, da die streifenförmigen Schatten der Länge nach von einem oder mehreren Bronchialästen durchlaufen werden. Das Substrat dieser Veränderungen wird in Gewebsverdichtungen gesehen, die entweder in Analogie mit den sog. plattenförmigen Atelektasen im Unterlappen auf dem Boden atelektatischer Lungenbezirke unter Hinzutreten einer entzündlichen Komponente oder aus pneumonischen, meistens tuberkulösen Infiltrationen durch Schrumpfung entstanden sind. An Hand von vier mitgeteilten Beobachtungen, die nicht selten sind, wird mit Bezugnahme auf die bronchiale Beteiligung bei den Prozessen der Beweis für die Richtigkeit der Auffassung geführt, obgleich entsprechende pathoogisch-anatomische Unterlagen zur Zeit fehlen.