Rofo 1978; 128(1): 16-23
DOI: 10.1055/s-0029-1230781
Originalarbeiten

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Angiographische Befunde bei 86 gesicherten Tumoren der hinteren Schädelgrube

(Unter besonderer Berücksichtigung der Lokalisation und des jeweils charakteristischen Gefäßverlaufs)Angiographic findings in 86 confirmed tumours of the posterior cranial fossaM. Galanski, G. Friedmann, H. Lanckohr
  • Radiologisches Institut der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. G. Friedmann)
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Publication Date:
31 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die diagnostische Aussagekraft der Vertebralisangiographie im Rahmen der Tumordiagnostik wurde anhand von 368 selektiven Angiogrammen überprüft. Am sichersten ließen sich raumfordernde Prozesse, die zentral im Kleinhirn, also im Bereich des 4. Ventrikels oder im Kleinhirnwurm, gelegen waren, nachweisen. Allerdings bleibt bei exzentrisch wachsenden Tumoren dieser Region der Ausgangspunkt manchmal verborgen. Am unzuverlässigsten ist die angiographische Diagnostik bei Tumoren der Kleinhirnhemisphären. Von ihnen konnten nur etwa ⅔ sicher nachgewiesen werden. Von den Kleinhirnbrückenwinkeltumoren waren nur 60% aufgrund signifikanter Verlagerungszeichen zu diagnostizieren, weitere 10% lediglich durch pathologische Gefäße oder eine Tumoranfärbung. Das klassische angiographische Bild der Ponstumoren ist selten. Hirnstammtumoren wachsen nicht selten exzentrisch und können so Kleinhirnbrückenwinkeltumoren vortäuschen. Der Nachweis oder Ausschluß einer Hirnstammbeteiligung kann schwierig sein; er ist im Hinblick auf die therapeutischen Konsequenzen aber immer anzustreben.

Summary

The accuracy of vertebral angiography in the diagnosis of tumours was reviewed on the basis 368 selective angiograms. The greatest accuracy was achieved with space-occupying lesions situated centrally in the cerebellum in the region of the fourth ventricle or in the vermis. However, tumours growing eccentrically, but arising in this region, were occasionally missed. Least reliable is the angiographic diagnosis of tumours in the cerebellar hemispheres. Of these, only about two-thirds could be demonstrated. Only 60% of cerebello-pontine tumours were diagnosed from displacement of various structures, another 10% by the presence of pathological vessels or tumour staining. The classic angiographic picture of pontine tumours is rare. Brain stem tumours are frequently eccentric and may simulate cerebello-pontine angle tumours. The demonstration or exclusion of brain stem involvement can be difficult. In view of the implications for treatment, this should, however, always be attempted.

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