Rofo 1976; 125(11): 445-452
DOI: 10.1055/s-0029-1230496
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Wertigkeit experimenteller Arterienverschlüsse unter besonderer Berücksichtigung ihrer Komplikationen

(Mikrospheren, Histo-Acryl® *, Paladur® **, Wechsel- und Gleichstrom)Evaluation of experimental arterial occlusion, with special reference to its complications (micro-spheres, Histo-Acryl, Paladur, alternating and direct currentsG. Kauffmann, W. Bischoff, B. Wimmer, F.-J. Roth
  • Abteilung Röntgendiagnostik (Prof. Dr. W. Wenz) und Urologische Abteilung (Prof. Dr. H. Sommerkamp) der Universität Freiburg i. Br.
* Butyl-2-Cyanoacrylat. ** Methacrylmethylester-Verbindung.
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Kunststoffmikrospheren, polymerisierenden Kunststoffen (Histoacryl®, Paladur®) sowie Gleichstromthrombosierung lassen sich experimentell dauerhafte Arterienverschlüsse erzielen. Es ergeben sich jedoch aufgrund der speziellen Eigenschaften der verwendeten Stoffe Einschränkungen in der Anwendung: So sind nach unseren Erfahrungen Kunststoffmikrospheren nicht zur Blockierung ganzer Organe oder großer arterieller Versorgungsgebiete geeignet; möglicherweise lassen sie sich sinnvoll superselektiv zur Blockierung einzelner und kleiner Gefäße einsetzen. Die alleinige Anwendung von polymerisierenden Kunststoffen ist nicht möglich; nur in Kombination mit anderen Techniken (Eisenmagnet, Ballonkathetern) ist ein sinnvoller und erfolgreicher Einsatz möglich. Die Induktion der Gerinnung durch niedrige Gleichströme (50 Volt, 10 mA) erzeugt dauerhafte und vollständige Gefäßverschlüsse. Das Verfahren läßt sich sowohl selektiv als auch superselektiv anwenden. Unerwünschte Thrombosierungen sind durch die Wahl von Kathetern mit möglichst kleinen Außendurchmessern zu vermeiden.

Summary

Permanent arterial occlusion can be obtained experimentally by using plastic micro-spheres, polymerising materials (Histo-Acryl, Paladur) and direct current thrombosis. Certain limitations in their use arise from the properties of the substances. In our experience, plastic microspheres are not suitable for blocking entire organs or large vascular territories. They are more appropriate for occlusion of individual, small vessels by super-selective injections. Sole use of polymerising materials is not possible; they are best used in combination with other techniques (magnets, balloon catheters). Induction of thrombosis by small direct currents (50 volt, 10 mA.) produces permanent and complete occlusion. The method can be used selectively or super-selectively. Unwanted thrombosis can be avoided by using catheters with the smallest possible external diameters.

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