Rofo 1976; 125(9): 232-242
DOI: 10.1055/s-0029-1230452
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pharmakoangiographie mit Priscol bei progressiver Sklerodermie

Pharmaco-angiography with Priscolin* in progressive sclerodermaH. Schreyer, G. Schwarz, H. Kerl
  • Universitätsklinik für Radiologie, Graz (Vorstand: Prof. Dr. E. Vogler), Abteilung für spezielle Röntgendiagnostik (Leiter: Prof. Dr. H. Schreyer) und Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Graz (Vorstand: Prof. Dr. H. Kresbach)
* „Priscol“ wird in angelsächsischen Ländern mit „Priscolin“ bezeichnet!
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über morphologische und hämodynamische Befunde an den Gefäßen des Unterarmes und der Hand bei 21 an progressiver Sklerodermie erkrankten Patienten berichtet, bei denen als Voruntersuchung zu einer fibrinolytischen Therapie eine Arteriographie der A. brachialis durchgeführt wurde. Die Ergebnisse resultieren aus dem Vergleich von Serienarteriogrammen, die ohne sowie nach intraarterieller Injektion von Priscol angefertigt wurden. Bereits im Stadium ödematosum bestehen obliterative Veränderungen der Fingerarterien. Zwischen einem Stadium ödematosum und fortgeschrittenen Krankheitsstadien bestehen Unterschiede betreffend den Schweregrad der Gefäßveränderungen. Im Stadium scleroticum sind sowohl weniger ausgeprägte, häufiger jedoch hochgradige obliterative Gefäßprozesse zu beobachten, die von einem Stadium atrophicum nicht zu unterscheiden sind. Aufgrund der Beeinflußbarkeit der Hämodynamik in den Fingerarterien durch Priscol sind bis zu einem gewissen Grad Rückschlüsse auf den Zustand der arteriellen Anteile der Mikrozirkulation der Haut zu ziehen. Schon im Stadium ödematosum ist eine irreversible, durch Priscol nicht beeinflußbare Kontrastmittelstase zu beobachten.

Summary

The morphological and haemodynamic findings in the vessels of the forearm and hand in 21 patients with progressive scleroderma are described. In these patients, brachial arteriograms have been carried out before instituting fibrinolytic therapy. Injections were carried out before and after intra-arterial Priscolin and the results were compared. Obliterative changes in the digital arteries are already present during the oedematous stage. Between the oedematous and advanced stages, there are vascular changes of progressive severity. In the sclerotic stage, the changes may be less marked, but more often consist of advanced obliterative vascular disease; this cannot be distinguished from the atrophic stage. The haemodynamics of the digital arteries can be influenced by Priscolin and this provides some information regarding the arterial side of the dermal micro-circulation. Even during the oedematous stage one can observe contrast stasis which is irreversible and not influenced by Priscolin.

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