Rofo 1972; 116(2): 253-273
DOI: 10.1055/s-0029-1229283
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Über den Bildaufbau in der Tomographie bei ein- und mehrdimensionaler Verwischung*

Image structure in tomography using uni- and multidirectional blurringF. E. Stieve
  • Aus Institut und Poliklinik für Physikalische Therapie und Röntgenologie der Universität München (Direktor: Prof. Dr. med. J. Lissner)
* Referat auf der Gemeinsamen Tagung der Schweizerischen Vereinigung für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlenbiologie, der Bayerischen Röntgengesellschaft, der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte und des Fachverbandes für Strahlenschutz in Zürich 1970.
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Publication Date:
07 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Schon seit den Anfängen der Tomographie besteht die Ansicht, daß die Darstellung von Objekten davon abhängt, welche Neigung ihre Grenzen zur Abbildungsebene aufweisen und ob diese während des Schichtvorgangs von Projektionsstrahlen tangential getroffen werden. Diese Aussage wurde auf ihre Gültigkeit hin überprüft. Es wurde dabei festgestellt, daß sie im Prinzip zutrifft, daß aber die Grenzen nur annähernd tangential getroffen werden müssen. Damit ist klar, daß diejenigen Bewegungsfiguren die günstigsten sind, bei denen während des Bewegungsablaufes möglichst viele Projektionen durchlaufen werden. Aufgrund dieses als Tangentialeffekt bezeichneten Phänomens tragen nicht nur die Objekte in der Schichtebene, sondern auch außerhalb der Schicht liegende Anteile zum Bildaufbau bei, womit zwangsläufig die Abbildung solcher Details im Schichtbild von ihrer Größe abhängt. Je kleiner diese interessierenden Details sind, desto enger müssen die Schichtabstände gewählt werden. In diesem Zusammenhang wird auf den oft mißverstandenen Begriff der Schichtdicke hingewiesen. Außerhalb der Schicht liegende schattengebende Elemente sollen nach Möglichkeit bis zur Unsichtbarkeit verwischt werden. Auch dafür sind diejenigen Systembewegungen von Vorteil, die möglichst große Verwischungswege ergeben. Somit hat auch für die Praxis eine komplizierte mehrdimensionale Bewegung bei ruhenden Objekten gegenüber der eindimensionalen große Vorteile, bei bewegten Objekten dagegen ist die lineare Verwischung wegen der kürzeren Belichtungszeit vorzuziehen.

Summary

From the early days of tomography it has been assumed that the demonstration of an object depends on the angle made by the plane of its margin and the plane of its image, and whether the object margin is tangential to the incident rays. This assumption has been investigated. It has been shown that the principle is correct, but that it is sufficient if the ray is approximately tangential to the margin. It follows that the most satisfactory movements will be those producing the highest number of projections. The phenomenon of the tangential effect is responsible for the fact that objects outside the plane of section also contribute to the final image, and the demonstration of such details on the tomographs will depend on the size of the objects. If small details are of interest, sections close together must be obtained. With reference to this, the concept of section thickness, which is often misunderstood, is discussed. Objects which can cast a shadow, but lie outside the desired section should, if possible, be blurred so as to become invisible. For this purpose also, movements causing maximal blurring are of advantage. In practice, complex, multidimensional movements have considerable advantages for stationary objects; for moving objects, linear blurring is to be preferred because of the shorter exposure time.

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